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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - IRONMAN Austria 2022
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Alt 06.07.2022, 09:17   #112
19Kojak87
Szenekenner
 
Registriert seit: 22.02.2015
Ort: Bruck/Mur (A)
Beiträge: 393
Mein Langdistanz-Debut mit den Plänen von Arne:

Schwimmen
Um etwa 7:30 ging es für mich nach rund 50 Minuten Wartezeit im Startblock endlich auf die Reise „IRONMAN Austria“. Das Schwimmen lief, wie immer bei mir, nicht gerade prickelnd. Ich werde wohl nie ein Freund des Freiwasserschwimmens, so ging es dazwischen immer wieder mal mit Brust und Kraul im Wechsel, was im Nachhinein gesehen gar keine so schlechte Strategie war. Die Wasserqualität am Wörthersee ist absolut traumhaft. Nach der zweiten Boje ging es im Blindflug gegen die Tiefstehende Sonne in Richtung Lendkanal und danach Richtung Ausstieg aus dem Wasser. Eigentlich hätten es nur 3,8 km schwimmen werden sollen, durch den Zick-Zack Kurs ohne Sicht wo sich der Lendkanal befindet, wurden es laut Garmin sogar knapp 4,2 Kilometer.
Nach dem Schwimm-Ausstieg kamen zum ersten Mal die Emotionen hoch, endlich die schlechteste Disziplin geschafft, nun kann das Rennen auch endlich beginnen!


Radfahren

Als miserabler Schwimmer hat man den Vorteil, sehr weit hinten zu starten und man kann auf der Radstrecke sehr viele überholen, was ungemein motiviert. Die Nord-Schleife mit 90 Kilometer über St. Veit und Feldkirchen lief wie am Schnürchen, mit einem Schnitt von rund 33 km/h kam ich danach wieder an der Wechselzone vorbei und es ging in den Südlichen-Teil. Bis Kilometer 135 lief auch dieser sehr gut, leider fingen dann meine äußeren Fußsohlen zu schmerzen, so sehr, dass ich eigentlich aus dem Rennen aussteigen wollte, nur was macht man allein im Nirgendwo? Bevor ich hier ewig lange warten müsste, bis ich abgeholt werde, dachte ich mir, lieber Locker-weiter rollen und so in die Zivilisation zurückkomme. Nach etwa einer halben Stunde gingen die Schmerzen auch wieder so schnell weg, wie sie kamen. So war es auch für mich klar, es wird weiter durchgezogen. Auf den letzten Kilometer der Radstrecke gab ich dann nochmals Gas, um unter den 6 Stunden zu bleiben, so stand dann nach der Zeitnehmungsmatte an der Wechselzone 5:59 Stunden und 49 Sekunden am Tacho, PUNKLANDUNG!


Laufen

Eines war mir schon vorab klar, es wird heiß, heiß und nochmals heiß. Ich musste mich schon beim Radfahren mit Wasser kühlen, wie wird das erst beim Laufen? Nach rund 2 Kilometer gab es im Europapark aber erstmals das erste Highlight auf der Laufstrecke für mich, einige Vereinskollegen der @tristyria sah ich nun zum ersten Mal und feuerten mich lautstark an. Danke Jungs, das gab mal so richtig einen Push! Ziel beim Laufen war dann erst einmal, mich bei 5:30 pro Kilometer einzupendeln (unter 4 Stunden auf den Marathon), was mir bis zu Kilometer 25 gut gelungen ist. Lediglich bei den Labestationen ging ich immer, um mich gut zu verpflegen und mit den Schwämmen zu kühlen. Bei einer Labestation habe ich dann auch ein Salzwasser getrunken, um den Salzverlust etwas auszugleichen, was sich aber nach ein paar Minuten als großer Fehler herausgestellt hat. Mir wurde nach diesen 25 Kilometer auf einmal kotz übel und konnte da leider nicht mehr laufen. Insgesamt musste ich dann rund 4 Kilometer gehend zurücklegen, bis sich endlich wieder der Magen beruhigt hat und ich wieder locker loslaufen konnte. Danach ging es zum Glück wieder etwas besser und konnte dann noch bis ins Ziel laufen. Die Finishline war danach so emotional für mich, dass ich nicht einmal mehr das berühmte „DANIEL, YOU ARE AN IRONMAN!“ gehört habe.


Fazit:

Es war nach der Geburt meiner Kinder und meiner Hochzeit einer der schönsten Tage in meinem Leben, wenn auch wohl der härteste. Triathlon ist einfach ein geiler, verdammt geiler Sport! Die Stimmung an der Laufstrecke war einfach unglaublich, ich hatte so oft Tränen in den Augen, gut dass ich eine verspiegelte Brille aufhatte. 226 Kilometer aus eigener Kraft, schwimmend, radelnd und laufend in 12:21 Stunden zu bewältige, einfach Traumhaft!
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