Zitat:
Zitat von tridinski
Ich bin nicht dafür diese und andere Pipelines und Raffinerien weiterzubetreiben, das ist Technologie von gestern. Vielmehr sollten die Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien, Herstellung von Windrädern, PV, Wasserstoff usw. verbessert werden und gezielt auch in/um Schwedt angesiedelt werden. Der Raffineriearbeiter wird nicht sofort 1:1 als Windenergieexperte arbeiten können, aber mit fossiler Technologie fährst du munter weiter in die Sackgasse hinein wohl wissend dass die Wand nicht mehr weit weg ist, da hat in absehrbarer Zeit auch niemand etwas davon. Das Ende der Raffinierie/Pipeline kommt so oder so sehr bald. Lieber den aktuellen Anlass akzeptieren und sofort mit dem Umbau beginnen, das wird zwar teils schmerzhaft aber letztlich weniger schmerzhaft als weiter auf Zeit zu spielen.
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Das notwendige Öl kommt einfach von woanders her zu einem teueren Preis mit einer schlechteren CO2-Bilanz, als wenn es durch die Pipeline Drushba fliesst. Durch eine überstürzte Schliessung wird kein Windrad, kein E-Auto, keine Solaranlage mehr verwendet, die CO2-Bilanz wird verschlechtert und Beschäftigte und eine Region arbeitslos gemacht. Ökologisch absurd, in jeder Hinsicht.
Es gibt die Bereitschaft, eine ökologische Umbauperspektive in Schwedt zu planen auf andere Technologien als Öl, womit Betriebsrat, Management und Stadt einverstanden wären. Das braucht allerdings ein paar Jahre, womit das Bundesministerium nicht einverstanden ist. (die Landesregierung ja).
Der Stopp der russischen Ölpipeline geschieht ja nicht aus ökologischen Gründen, sondern weil die Ampel im Bereich der Energie eine sofortige Kriegswirtschaft erzwingen will. Merkmal einer Kriegswirtschaft sind hier die Autarkie von russischen Rohstoffen und die massiven dirigistischen Staatsinterventionen in den Energiesektor (Energiesicherungsgesetz) bis hin zu Enteignungsüberlegungen. (die eigentlich jedem liberalen Wirtschaftsverständnis diametral zuwiderlaufen müssen und sich in den Energiepreisen bemerkbar machen.).
Genauso sind die wieder ins Auge gefassten Kohlekraftwerke als Alternative für das Gas eine gewaltige ökologische Verschlechterung, ebenfalls die LNG-Terminals und das Fracking-Gas. Insgesamt läuft die unter den Prämissen des Aufbaus einer Kriegswirtschaft laufende Energiepolitik auf eine erhebliche ökologische Verschlechterung der CO2-Bilanz hinaus im Gegensatz zu allen grünen Zielen. Ökologisch und wirtschaftlich würde die Inbetriebnahme von Nordstream 2 statt der Kohle und dem LNG-Gas aus Katar Sinn machen. Allein eine deutliche Rezession wird sich positiv auf die CO2-Bilanz auswirken.