29.06.2022, 11:46
|
#6820
|
|
Szenekenner
Registriert seit: 01.02.2008
Beiträge: 18.860
|
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Das ist leider falsch. Wenn Du die Rohstoffversorgung in der Wertschöpfungskette durch die Chemieindustrie nicht sicherstellen kannst, hast Du auch als nicht direkter Nutzer ein Problem.
Ach hier siehst Du das leider sehr blauäugig. Gehe einfach mal davon aus, dass die Industrie ähnliche Probleme wie Du in Deinem Einfamilienhaus hast, wenn Du den Gasbrenner plötzlich mit Kohle betreiben wolltest. Theoretisch kann man das umstellen. Praktisch sind das Investitionen, die a) sehr viel Geld kosten b) Planungs-und Ausführungszeit brauchen und c) von der Verfügbarkeit der Investgüter und Fachkräfte abhängen.
Das geht alles theoretisch, aber praktisch nicht so fix wie gedacht. Sonst hätten wir die Energiewende längst schon geschafft.
Aber niemand wird in neue Kohle- oder Ölbrenner investieren. Wer heute vom Gas weggeht, wird auch die Energiewende im Auge behalten. Von daher: ja - aber "Hochtouren" sehen sicher anders aus.
Nein. Alte Kohlekraftwerke kann man laufen lassen, das ist das kleinste Problem. Eine Glasschmelze, die Gasbrenner nutzt, stellst Du nicht mal fix auf Kohle um. Und Ammoniak? Wir aus Erdgas hergestellt. Das kannst Du streichen.
Kennst du die Lieferfristen für Wärmepumpen? Kennst Du die Vorlaufzeiten für Erdsondenbohrungen? Hast Du eine Firma, die jetzt noch Aufrtäge für dieses Jahr annimmt?
Wir reden über den Winter 22/23. Es gibt einen Grund, warum Habeck zähneknirschend Dinge sagt, die vor einem halben Jahr das Ende seiner politischen Karriere bedeutet hätten.
Sorry, dass ich Deinen Optimismus nicht teile. Die Industrie spielt übrigens gerade die Szenarien einer Gaszzuteilung ab Herbst durch. Wir werden sicher nicht zugrunde gehen. Aber es wird schmerzhaft.
|
Ja, das erscheint mir alles plausibel, und ausnahmsweise kann ich Hafu hier nicht zustimmen.
__________________
AfD-Verbot jetzt!
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
Fahrrad for future!
|
|
|