Kurz zum Thema Krankenhaus aus meinem privaten Umfeld:
Am Uniklinikum in meiner Heimatstadt stehen die Dinge nicht gut. Was man hört ist relativ einheitlich. Von Patientenseite nur Gemecker, man wird zur OP einbestellt, wartet 8 Stunden, dann wird man wieder heim geschickt usw usf...
Ich kenne 2 Chefärzte gut, habe die drauf angesprochen. Die sagen beide das gleiche: während der letzten Welle wurde vieles auf dem Rücken des "niedrigeren" Personals ausgetragen. Die konstant hohe Ausfallquote sorgt mittlerweile dafür, dass viele gute Leute kündigen, es fehlt nicht nur Personal, es wandert auch viel Know-how ab. Leute die gerade 2 Jahre eingearbeitet wurden, sind plötzlich weg und diejenigen die einarbeiten könnten auch. Langfristig wird das Uniklinikum zwar überleben, aber die aktuelle Situation ist eine Personalkatastrophe. Zu viele Häuptlinge auf zu wenige Indianer waren die Worte der Chefärztin der Gynäkologie.
Ich selbst hatte mir vor 3 Wochen die Patellarsehne abgerissen, und war schockiert von dem was ich dort in der Notaufnahme erlebt habe, will das aber hier nicht breittreten. Habe mich in einem kleinen privaten Klinikum das auf Knie und Schulter spezialisiert ist operieren lassen und kann nicht meckern.
Lange Rede kurzer Sinn: Wenn es in vielen Krankenhäusern so steht, dann wird die wahre Bewährungsprobe die nächste große Welle, statt besser darauf vorbereitet zu sein sind viele Krankenhäuser wohl eher noch damit beschäftigt sich zu erholen.
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