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Zitat von HerrMan
Ob wir es können ist nicht die Frage. Selbst wenn die Bamberger auch Wein anbauen könnten und die Bozenener Bier brauen, täten sie gut daran es zu lassen und über Handel den Wohlstand zu erhöhen.
Arbeitsteilung und freier Handel lohnt sich immer, im kleinen auf dem Dorfen wie international. ...
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Grundsätzlich hast du natürlich recht. Arbeitsteilung macht Sinn. Nur wird es halt problematisch, wenn - um in deinem Beispiel zu bleiben- das gesamte weltweit benötigte Bier ausschießlich in Deutschland und der gesamte Wein in Italien gebraut resp. gekelter werden würde.
Was nicht Sinn macht, sind Quasi-Monopole für bestimmte Produkte, denn diese führen langfristig zu schlechterer Produktqualität auffgrund mangelnder Konkurrenz und auch zu höheren Preisen. China ist da ein aufgrund seiner Planwirtschaft und autokratischen, wettbewerbsbehindernden Strukturen ein in vielen Situationen problematischer Handelspartner, von dem man sich auf keinen Fall zu sehr abhängig machen darf.
Eindrucksvolle Beispiele in der jüngsten Vergangenheit waren die Probleme bei der Maskenbeschaffung zu Beginn der Pandemie, ebenso aber auch die gestörten Lieferketten bei Computerchips.
Natürlich macht es keinen Sinn, wenn jeder Staat eigene Chipfabriken hochzieht (und ist angesichts der technischen Komplexität auch gar nicht möglich) aber wenn ganze Industrien ihre Chips nur noch aus einer einzigen Region erhalten, birgt diese fehlende Diversifizierung von Lieferanten erhebliche Produktionsrisiken, die man angehen muss.