gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
4 Radtage Südbaden
4 Radtage
Südbaden
4 Radtage Südbaden
Keine Flugreise
Deutschlands wärmste Gegend
Kilometer sammeln vor den Wettkämpfen
Traumhafte Trainingsstrecken
Training auf dem eigenen Rad
30.04..-03.05.2026
EUR 199,-
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Putin und die Ukraine
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 01.06.2022, 12:47   #6188
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Wir haben ein Interesse an billigen Rohstoffen. Nicht weil wir schlechte Menschen wären, sondern weil der internationale Wettbewerb das erfordert. Der letzte Halbsatz enthält erneut in strukturelles Problem, das nichts mit einzelnen Personen zu tun hat.

Ein Alleinherrscher oder eine kleine herrschende Machtclique hat bessere Möglichkeiten, Rohstoffe billig anzubieten. Sie nimmt weniger Rücksicht auf Menschen und Umwelt. Die Umstände, unter denen sich in Afrika profitabler Bergbau betreiben lässt, sind in Demokratien kaum machbar. In Russland ist es ähnlich.
Wenn ich mir die Abbaubedingungen von Schiefersand in Kanada, Fracking-Öl und Fracking-Gas in den USA, Exploration neuer Ölfelder mitten in Naturschutzgebieten von Alaska, Lithiumabbau in Chile oder auch nur den Braunkohle Tagebau im Hambacher Forst ansehe würde ich deine These stark bezweifeln, dass in demokratischen/ marktwirtschaftlichen Systemen gewissermaßen automatisch schonend mit der Umwelt umgegangen wird.

Das eine (=politisches System) hat mit dem anderen (=Abbaubedingunen von Rohstoffen) nur bedingt zu tun. Autokratien oder Kleptokratien bedingen in der Regel auch Korruption und Günstlingswirtschaft, was wiederum sehr häufig zu wirtschaftlicher Ineffizienz führt.

Nach meinen Kenntnissen führen klassische marktwirtschaftliche und auf Arbeitsteilung basierende Systeme tendenziell zu effektiveren Produktionsbedingungen (und bei Rohstoffen zu effektiveren Abbaubedingungen) und derartige Wirtschaftssysteme sind in Diktaturen eher selten anzutreffen.



Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Im Gegensatz zu Deiner Darstellung, der Westen hätte ein wirtschaftliches Interesse an der Entwicklung von Demokratien bei ihren Rohstofflieferanten, unternahmen die USA im Nahen Osten erhebliche Anstrengungen, um freie Wahlen zu verhindern.
Auch da kann ich dir nicht folgen.

Die USA haben z.B. im Irak und in Afghanistan durchaus ernsthaft versucht, wenn auch letztlich ohne Erfolg und zweifellos durchtränkt mit vielen Fehlern und westlicher Arroganz, demokratische politische Systeme zu installieren.
Auch im Umgang mit dem Iran wird dies seit Jahrzehnten versucht und die ganze Sanktionspolitik ist letztlich darauf angelegt, das dortige autokratische System zu schwächen. Wenn es den USA nur um billiges Öl gehen würde, dann wäre man mit den Mullahs im Iran, längst fett im Geschäft, denn diese würden liebend gern ihr Öl in den Westen verkaufen.

Wo die USA im nahen Osten (in deinen Worten) "erhebliche Anstrengungen unternommen haben, um freie Wahlen zu verhindern" ist mir ehrlich gesagt nicht geläufig.