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Alt 31.05.2022, 22:29   #125
Foxi
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Registriert seit: 24.02.2009
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Objektiv:

In bin nicht wenig erstaunt, im Donaukurier zu lesen, dass Cheforganisator Gerhard Budy gesagt haben soll, das Team sei vom Wetterumsturz völlig überrascht worden, er habe wohl einige Abbrecher gegeben, aber keine schweren Stürze. Und er plane schon für 2023, dann evtl. mit einem Finish im Innenstadtbereich - man sei da in guten Gesprächen.

In meiner Unterkunft treffe ich einen MD-Athleten, der auch kältebedingt aufgeben musste. Ich erfahre, dass es (mindestens) einen anderen Athleten gab, der am Vortag mit einer Körpertemperatur von 34 Grad in die Klinik gebracht werden musste. Ich spreche mit einer Augenzeugin, die über einen Zusammenprall zwischen Athlet und Fußgänger berichtet, bei der Rad und Athlet meterweit durch die Luft geflogen seien. Zwei RTW und der Rettungshubschrauber seien zum Einsatz gekommen.

Ich höre, dass viele Athleten völlig apathisch gewesen sein, nicht mehr ansprechbar, am ganzen Körper zitternd. BRK und Feuerwehren seien im Dauereinsatz gewesen.
Bei einem Einsatz habe sie (eine Athleten-Angehörige) ein Gespräch zwischen einem Kampfrichter und (mutmaßlich) der Orgaleitung mitbekommen, in dem der Kampfrichter einen Abbruch der Veranstaltung vorgeschlagen habe. "Wenn ihr die Sicherheit nicht mehr gewährleisten könnt, kann das so nicht weitergehen."


Montag Nachmittag - ich bin auf der Rückreise - schickt mir jemand einen Auszug der Facebook-Seite der Berufsfeuerwehr Ingolstadt. Das liest sich deutlich anders als der sanfte Bericht im "Donaukurier" vom "Wettlauf der Emotionen":

Zitat:
Zitat von Feuerwehr Ingolstadt
Feuerwehr versorgt 96 Unterkühlte

Die Freiwilligen Feuerwehren Stützpunkt West, Dünzlau, Gerolfing, Friedrichshofen, Haunstadt, Hundszell und Ingolstadt-Stadtmitte unterstützten die Polizei am gestrigen Sonntag von 6 bis 16 Uhr mit insgesamt 48 Einsatzkräften bei der Absicherung des Triathlons in Ingolstadt.

Bei mehreren Unfällen übernahmen die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr die Erstversorgung. Auf der Jahnstraße kam es in Höhe Taschenturm zu einem Zusammenstoß zwischen einem Radfahrer und einem Fußgänger. Bei beiden Beteiligten übernahm die Feuerwehr die Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.

Die widrigen Wetterumstände führten bei etlichen Wettkampfteilnehmern zu Unterkühlungen. Insgesamt versorgte die Feuerwehr 96 Personen. In den Ortsteilen Pettenhofen, Mühlhausen, Dünzlau, Gerolfing richteten die Feuerwehren in Absprache mit dem Bayerischen Roten Kreuz Betreuungsstationen in den jeweiligen Gerätehäusern ein. Die Abbrecher wurden gemeinsam mit dem BRK betreut.

Auch von Seiten der Bevölkerung gab es Unterstützung in Form von Decken, warmen Getränken und dergleichen. Von der Feuerwache musste weiteres Sanitätsmaterial, insbesondere Decken, zu den Streckenposten und an den Veranstaltungsort am Baggersee aus Katastrophenschutzbeständen nachgeführt werden. (ty)
Um es deutlich zu sagen: Ich war bisher ein deutlicher Fan vom Triathlon in Ingolstadt. Gerade die Organisation habe ich hier in den vergangenen Jahren immer wieder gelobt.

Beim Thema SICHERHEIT bin ich jedoch empfindlich, weshalb sich mir im Nachgang einige Fragen stellen.

1) Wenn die Feuerwehr wusste, dass das Wetter im Verlauf des Tages deutlich umschlagen würde (mit Starkregen und einem Temperatursturz von 13 auf 8 Grad) - wieso nicht der Veranstalter?

2) Was machten eigentlich die Athleten, die nicht das "Glück" hatten, von Feuerwehr oder BRK betreut zu werden? Wer kümmerte sich um die, wie kamen die nach Hause? Einige haben sich wohl hilfesuchend an Anwohner gewandt.

3) Wieso kann der Veranstalter sich "nicht zuständig" erklären, wenn er erfährt, dass eine sehr große Zahl von Sturz- und Kälteopfern in den umliegenden Ortschaften anfällt und die Feuerwehr Unterstützung erbittet?

4) Wieso gibt es in Ingolstadt z.B. keine Möglichkeit, auf der Rückseite der Startnummer sog. Notfallkontakte anzugeben? Für Athleten, die allein in einer fremden Stadt unterwegs sind, wäre das schon wichtig, wenn sie z.B. bewusstlos sind.

5) Spätestens, wenn sogar ein Kampfrichter angesichts vieler, vieler Verletzter und Abbrecher die Sicherheit nicht gegeben sieht und einen Abbruch vorschlägt: MUSS dann so eine Veranstaltung im Sinne der Gesundheit der Athleten nicht gestoppt werden? Hätten nicht weitere Opfer vermieden werden können?

Darüber wird dringend zu reden sein, auch mit dem BTV und der DTU. Immerhin wurden dort Deutsche Meisterschaften ausgerichtet!!
Und nicht darüber, wie man die Innenstadt durch ein Triathlon-Finish 2023 noch etwas aufwerten kann...
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"Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen zu vereinen, wie es sonst nur weniges kann. Sport kann Hoffnung erwecken, wo vorher nur Verzweiflung war." (Nelson Mandela)

Geändert von Foxi (31.05.2022 um 22:49 Uhr). Grund: Einige Aussagen präzisiert
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