Zitat:
Zitat von Klugschnacker
... Es gibt zumindest in der öffentlichen Debatte zwei Kriegsziele. Erstens die Ukraine befreien, zweitens Russland möglichst stark schwächen: militärisch, wirtschaftlich, politisch, wissenschaftlich. Und das nicht für die Dauer des Krieges, sondern möglichst lange. Wenn die Moderatorin sagt, Russland sei existenziell bedroht, ist das zwar übertrieben und selbst verschuldet, aber ganz von der Hand zu weisen ist es wohl nicht.
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Man kann hierbei noch ergänzen, dass es mindestens in den ersten ein bis zwei Wochen des Krieges, als die meisten Experten noch erwartet haben, dass die Ukraine von Russland im Handumdrehen überrollt werden würde sogar nur das zweite der von dir genannten Ziele gab, mit dem man das Risiko, dass Russland nach kurzer Zeit das nächste Land angreifen würde, begrenzen wollte.
Die Sanktionen wurden sehr schnell und vergleichsweise scharf auf den Weg gebracht.
Das Ziel, dass Russland den Krieg verliert und die Ukraine nicht von der Landkarte verschwindet, kam erst durch den unerwartet effektiven Widerstand der Ukraine gegen die russischen Angrifsbemühungen sekundär auf die Agenda möglicher Szenarien dieses Krieges.
Natürlich ist es schmerzlich für die russische Führungsclique (wozu ich Fernsehmoderatorinnen in der Primetime des russischen Propaganda-TVs hinzuzähle), jetzt so langsam zu erkennen, was sie sich eingebrockt haben mit ihrem Angriffskrieg, aber Mitleid muss man angesichts des unermesslichen Leids, das die Russen mit ihrer Kriegsführung jetzt in der Ukraine und auch schon in den früheren von Putin geführten Kriegen in Tschetschenien und Syrien angerichtet haben, nicht haben.