Zitat:
Zitat von tridinski
Bericht von der Front
https://www.zeit.de/politik/ausland/...omplettansicht
"Und wenn du nicht einfach zusehen willst, dass sie auch zu deiner Familie kommen, dann musst du Widerstand leisten. Du machst alles dafür, damit das nicht passiert. Im Grunde ist das alles doch sehr einfach. Wie kann man da bloß Pazifist sein?"
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Pazifist kann man sein, wenn man weder Angreifer noch der Angegriffene ist. Für den Angreifer liegt das auf der Hand. Der Angegriffene handelt in Notwehr, daher ist auch dieser Fall recht einfach.
Wir sind aber weder Angreifer noch Angegriffene, sondern befinden uns in einer dritten Position. Die Argumentation in den obigen Zitaten übersieht das und erklärt unsere Position mit der Position der Angegriffenen als identisch. Das ist falsch.
Unsere Möglichkeiten gehen über die Möglichkeiten des Angegriffenen hinaus. Wir sind solidarisch mit dem Angegriffenen, aber wir können mehr tun als er. Der Angegriffene kann, um im Bild zu bleiben, einen gegnerischen Soldaten nach dem anderen umlegen, der zu seinem Haus kommt. Bis er schließlich selber drauf geht oder überlebt. Aus unserer dritten Position heraus können wir jedoch parallel darauf hinarbeiten, dass keine Soldaten mehr kommen, die sein Haus angreifen.