Diese ukrainische Schriftstellerin erscheint mir weitaus intellektueller als die selbsterklärten deutschen "intellektuellen" Briefschreiber:
Republik.ch:
«Man wird diesen Krieg nur stoppen können, wenn der Westen bereit ist, auch Opfer zu bringen»
Die ukrainische Autorin Tanja Maljartschuk über «Westsplaining», die Sackgassen des Pazifismus – und über das, was trotz allem tröstet.
"
Gefordert wurde in dem Appell, auf alles Militärische zu verzichten und den Konflikt diplomatisch zu lösen. Als hätte Putin nicht längst gezeigt, was er von Diplomatie hält.
Vergessen wird da ausserdem, dass die Nato ein Verteidigungsbündnis ist. Die Nato war keine Gefahr für Russland. Zu glauben, die Ukraine hätte vorgehabt, Russland anzugreifen, ist lächerlich. Putins Regime brauchte einen Vorwand. Und einen solchen hätte es gefunden, ganz egal, was geschehen wäre. Welche Gründe gab es damals, als die Krim annektiert und der Krieg im Osten der Ukraine begonnen wurde? Die vorgeblichen Gründe waren: Wir verteidigen die russischsprachigen Menschen in der Ukraine. Jetzt tötet die russische Armee die russischsprachigen Menschen. Sie hat bereits mehrere Städte zerstört, in der überwiegend Russisch Sprechende gelebt haben. Manche Menschen glauben aber der Propaganda und ignorieren das Offensichtliche, weil sie sich für besonders klug halten. Sie denken, dass da irgendwo noch eine tiefere Wahrheit liegen müsse – und dass sie in der Lage seien, die Realität anders zu analysieren als ihre Mitmenschen. Das hat tatsächlich auch viel mit Egoismus und Narzissmus zu tun. Einfach aus Prinzip gegen den Mainstream zu sein, diese Arroganz ist ein grosses Problem auch in linken Bewegungen."