Zitat:
Zitat von tridinski
in der ZEIT schreibt eine ukrainische Autorin: Die russischen Soldaten hören auf zu kämpfen - und der Krieg ist vorbei. Wenn die ukrainische Armee aufgäbe, würde die ukrainische Bevölkerung abgeschlachtet.
Ganz so einfach wie "keine Waffen liefern" ist es mit dem Frieden also nicht.
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Das Problem ist aus meiner Sicht, dass beide Kriegsparteien an ihren Maximalforderungen festhalten und darauf bauen, einen militärischen Sieg zu erringen. Die Ukraine will bei Verhandlungen nicht auf ihre Ansprüche im Donbass u. der Krim verzichten und den Donbass und die Krim wieder zurückerobern, die RF will die Krim als russisches Staatsgebiet behalten und die Donbassregionen als autonome Republiken. Deswegen ruhen im Moment auch die Verhandlungen zwischen den beiden Ländern.
Für die Zivilbevölkerung und die Soldaten sowie Europa wäre die allerbeste Option: 1. Sofortiger, kompletter Waffenstillstand (bedingungslos) 2. Beginn von Verhandlungen bis zu einer Konfliktlösung mit Unterstützung einer neutralen Moderation (UNO-Organisation, OSZE?, neutrale Staaten).
Solange kein bedingungsloser Waffenstillstand vereinbart wird und der Krieg bei Verhandlungen weitergeht, haben meines Erachtens Verhandlungen nur eine geringe Chance, weil
jede Partei noch Vorteile im Krieg erreichen will und sich die Kriegschancen auch während der Verhandlungen ändern können z.B. je nach in Aussicht stehenden Waffentypen und -lieferungen für die Ukraine usf..
Ich habe das auf einem ganz anderen Feld beruflich gesehen: Moderation bei Scheidungs- und Sorgerechtskriegen um die Kinder. Zwischen den Eltern gemeinsam getragene Sorgerechtsvereinbarungen in Beratungsgesprächen zu finden hatte nur dann wirklich gute Chancen, wenn die Streitparteien in der Zeit der Vermittlungsgespräche und der Kompromisssuche die parallelen (oft kränkenden, übertrieben einseitigen) Klagen vor Gericht ruhen liessen und die "Waffen" in der Zeit der Gespräche schwiegen.