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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Putin und die Ukraine
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 04.04.2022, 18:07   #3389
Siebenschwein
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.06.2019
Ort: Zürič
Beiträge: 3.048
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
...
Mir geht es dabei nicht um die Kriegsursachen, also beispielsweise die Frage, wer angefangen hat. Sondern der Krieg muss unabhängig von den Ursachen sofort beendet werden. Darauf sollten alle Anstrengungen abzielen.
"Unabhängig von den Ursachen" - damit kommst Du bei den Beteiligten meist durch, das spielt ab einem bestimmten Punkt meist keine Rolle mehr. Aber das Entscheidende ist eigentlich "Unabhängig von den Folgen" - damit sind sie allgemein nicht mehr so einfach abzuholen. Und leider läuft es genau darauf hinaus wenn Du sagst "sofort" - weil, zumindest solange es kein eingefrorener Stellungskrieg ist, meist eine Seite gerade die Oberhand hat bzw. glaubt, Vorteile daraus ziehen zu können, wenn man "noch ein bisschen" weitermachen würde. Was wiederum darauf hinausläuft, dass man beide Seiten dazu zwingen muss, aufzuhören.
Bei den Russen wird es irgendwann (hoffentlich) die Wirtschaft und die Kampfmoral der Truppe sein, die den Krieg aussichtslos erscheinen lassen. Bei den Ukrainern kann man an dem Punkt dann recht fix den Nachschub an Waffen abklemmen.
Natürlich könnte man den Ukrainern einfach keine Waffen mehr liefern, stattdessen Blumensträusse und Brot und Salz. Dann würde der Krieg wahrscheinlich trotzdem noch sechs Wochen gehen bis die Russen an der polnischen Grenze stehen. Was dabei mit der Zivilbevölkerung geschieht, kannst Du vermutlich aus den Geschehnissen der letzten Wochen extrapolieren. Die Blumen werden es jedenfalls auch nicht rausreissen.
Ich weiss nicht, wie man im Moment aus all den schlechten Optionen eine bevorzugen kann. Natürlich mag kurzfristig für einige Menschen eine der Optionen besser sein - für andere wieder nicht. Aber wie ist es es langfristig? Wie sehen die Folgen genau aus? Und wer bewertet das? Und nach welchen Kriterien?
Wer kann schon seriös für die Summe der Einzelschicksale eine aufaddierte Leidenszahl errechnen und das für verschiedene fiktive Szenarien miteinander vergleichen? Was für die Familie im U-Bahn-Schacht in Kiew gerade noch so erträglich war, ist für die alte Frau in Mariupol absurd - und umgekehrt. Und der Polizist in Lwiw hat wieder eine komplett andere Sichtweise, jedenfalls bis die Russen vor seiner Tür stehen.
Wie willst Du das werten? Und sollten die Ukrainer das nicht selbst entscheiden? Aber wie funktioniert Demokratie in Zeiten des Krieges.
Es ist eigentlich alles eine Riesenschei..e. Und trotzdem muss jemand Entscheidungen treffen. Leider ist das in solchen Zeiten einfacher, wenn man ein fest gefügtes Weltbild hat, mit klaren Freund- und Feindbildern und sowas wie Gottvertrauen, Scheuklappen... was auch immer, damit man sich gar nicht mit der perversen Komplexität der Welt auseinandersetzen muss.
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.
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