Zitat:
Zitat von Koschier_Marco
Aus der SIcht der Amerikaner macht das Sinn, die führen Kriege nur um Ihre Ressoursen zu sichern, daher gehen Sie davon aus das das alle andern auch so machen.
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In diese Lesart passen die letzten kriegerischen Auseinandersetzungen, in die die USA verwickelt waren, nämlich der Krieg in Afghanistan sowie die anti-Terror-Drohnenoperationen in Pakistan unter Obama nicht so richtig rein.
Ich halte von der "Putin hat sich nicht verkalkuliert-These" auch nichts. Dafür sind die Verluste von Russland in nur 5 Wochen Krieg einfach viel zu hoch (höher als im jahrelangen Afghanistan-Krieg und auch deutlich höher als in den Tschetschenien-Kriegen) und wenn die Höhe der russischen Verluste erstmal in vollem Umfang in der russischen Gesellschaft angekommen sind, kann das durchaus innenpolitische Probleme verstärken indem es die Anti-Kriegsstimmung verstärkt.
Außerdem lässt die These, dass Russland scharf auf das ukrainische Gas ist, außer Acht, dass man dieses Gas ja auch verkaufen muss und der Westen scheidet als Abnehmer für russisches Gas demnächst komplett aus.
Zusätzlich basieren die russischen Einnahmen aus dem internationalen Rohstoffen viel stärker aus dem Verkauf von Erdöl und auch diese Einnahmequelle ist schon jetzt massiv zusammengebrochen, wie man an den Preisabschlägen für Öl der Sorte Ural unschwer ablesen kann.
Unter dem Strich wird der russische Staat, selbst wenn es ihm gelingen sollte, sich einen Teil der Ostukraine einzuverleiben, was nach 5 Wochen Krieg mehr als fraglich ist, nach diesem Krieg wirtschafrtlich viel schwächer dastehen als vor dem Krieg und müsste dann auch noch, wenn es irgendeinen Nutzen aus den frisch eroberten ostukrainischen Provinzem ziehen wollte. dort massive Aufbauhilfe in Form von Investitionen leisten, nachdem es viele Städte dort ja komplett in Schutt und Asche gelegt hat und auf eine Kooperation der dortigen Bevölkerung beim Wiederaufbau sei es russisch- oder ukrainischsprachige Bevölkerung braucht Russland auch nicht zu hoffen. Eher wird es in diesem Szenario auch weiterhin jahrelange Sabotage-Akte gegen Russland geben, nachdem die Besatzer bei der Eroberung derartige Verwüstung in der zivilen Bevölkerung hinterlassen haben.
Komplett sinnlos im obigen Szenario wäre es auch vom russischen Militär gewesen in den ersten Kriegstagen ausgerechnet eine seiner absoluten Eliteinheiten beim Versuch eines Dekapitationsschlag gegen die Ukrainische Führung zu opfern:
Der komplett fehlgeschlagene Einsatz des traditionsreichen 331-Luftlanderegiment war mutmaßlich eine der wichtigsten Schlachten in den ersten Kriegstagen und war der BBC vor einigen Tagen sogar einen eigenen ganz gut recherchierten Bericht wert.
So eine gut ausgebildete, traditionsreiche und kampferprobte Elite-Einheit schickt man nicht in ein "Scheingefecht".