Bei uns läuft der Fernseher den halben Tag mit Olympia.
Liegt aber natürlich v.a. auch daran , dass meine Frau und ich mit Corona daheim rumhängen und Alternativen rar sind. In einer normalen Arbeitswoche würde es mutmaßlich anders aussehen.
Die Übertragungen von ARD und ZDF halte ich für ausgesprochen ausgewogen. Es wird kein Thema ausgeklammert und durchaus alle Seiten von Olympia beleuchtet.
Gerade kommt ein Bericht über die Ökobilanz der olympischen Spiele, in anderen Einspielern geht es um Doping, das IOC, die Menschenrechtssituation, Chinas Umgang mit der Pandemie, das Leben in der olympischen Blase.
Ich halte jegliche Kritik am IOC für berechtigt und tiefgreifende Reformen in dieser Organisation für mehr als überfällig. Trotzdem bleibt es ein Fest des Leistungssports. Wer mir Leistungssport grundsätzlich nichts anfangen kann, der findet natürlich auch nur schwer einen Zugang zu Olympia. Wer etwas mit wertebasierten Leistungssport anfangen kann, der kann durchaus versuchen die Missstände rund um Olympia und das IOC von den sportlichen Aspekten zu trennen und die Leistungen der Teilnehmer in Peking würdigen.
Man darf auch nicht vergessen, dass Peking alles andere als der Wunschkandidat für diese Wettkämpf waren. Letztlich sind nach dem Rückzug der Bewerbung von München nur noch Peking und Kasachstan als Bewerber übrig geblieben. Hätte München seine Bewerbung aufrecht erhalten können (wogegen sich die Bevölkerung aus grundsätzlich nachvollziehbaren Gründen in einem Bürgerbegehren ausgesprochen hatte), dann hätten sie mit Sicherheit auch die Spiele zugesprochen bekommen und es wären die nachhaltigsten Winterspiele aller Zeiten geworden, weil in München, Garmisch, Inzell, Ruhpolding und Königssee schon sämtliche Sportstätten vorhanden gewesen wären.
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