Das,
was ich weiter oben in dem langatmigen Beitrag beschrieben habe, wird mittlerweile auch vom UK-Health-Service in Echtzeitstudien bestätigt und es würde mich sehr wunder, wenn Epidemiologe Lauterbach diese Daten nicht zur Kenntnis nehmen würde.
Die zögerliche Haltung Lauterbachs in der beginnenden Omicronwelle (auch zögerlich gegenüber den Empfehlungen vom RKI und gegenüber dem Expertenrat), die ich schon am letzten Sonntag eher gut fand, scheint mir die richtige zu sein, obwohl man selbstverständlich vorbereitet sein sollte mit Notfallbesetzungsplänen für eine massive Krankheitswelle und Ausfall von Beschäftigten der kritischen Infrastruktur (auch durch verfügte Quarantäne), die auch ohne massive Mortalität und Hospitalisierungen Probleme mit sich bringt.
Omicron könnte (rein zufällig) das perfekte Endemievirus sein (sehr ansteckend, so dass es die Immunisierung verbessert, auch von den Menschen, bei denen der Immunschutz nach lang zurückliegender Impfung nachgelassen hat oder weil sie eben sich immer noch weigern sich impfen zu lassen) aber gleichzeitig eben auch weniger krankmachend weniger tödlich als z.B. Delta, das in Kürze von Omicron verdrängt wird.
Epidemiologisch wäre es Blödsinn, mit hohen gesellschaftlichen Schäden durch Schulschließungen im Januar, lahmgelegter Verwaltung, geschlossenem Handel und Gastronomie durch einen weiteren Lockdown, die paar Ungeimpften und Ungenesenen vor Omicron zu schützen, statt in Kauf zu nehmen, dass gerade diese Gruppe sich zugig durchseucht und wir uns dafür die Impfpflicht (und die ganzen schwierigen Begleiterscheinungen im Rahmen deren Durchsetzung) sparen können.