Ich kann es nicht erwarten und bin als erster im Vorstadtbereich. Ein neues und in jeder Hinsicht einmaliges Gefühl
Da die Sportler mit Beeinträchtigungen zusammen mit den Profis starten, gesellen sich später Andi Dreitz, Nils Frommhold, Anne Haug und andere zu uns. Wir dürfen ins Wasser. Uups

. Ist das frisch im Vergleich zu meinen gemütlichen Freibadtemperaturen.
Ich erinnere mich an Limmer, als ich anfangs auch so ähnliche Schnappatmung empfand und mich später an das Gefühl zurück sehnte

. Ganz so heiß soll es heute aber nicht werden. Nahezu optimale Wettervorhersage. Ich bin skeptisch. Nach dem Murphyschen Gestz muss immer etwas schieflaufen und bis jetzt lief es einfach zu gut
Um 7 Uhr ertönt der Startschuss. Ich ordne mich links hinten ein und lasse die anderen voran. Das Schwimmen verläuft gemütlich, vielleicht zu gemütlich. Um mich herum ist keiner mehr. Ich drifte ab, muss mehr auf die Richtung achten. Dann preschen die 3 Minuten später gestarteten Profifrauen an mir vorbei, teils fast über mich drüber. Also ganz so verkehrt kann ich dann doch nicht sein.
Kurz vor der ersten Wende wirbeln die ersten ambitionierten Altersklassenathleten heran. Ich weiche mehr zum Rand aus und schwimme auch einen großen Kreis um die Boje, danach knapp am Rand entlang.
Endlich sehe ich ein Paar Füße vor mir. Ideales Tempo. Ich kann folgen und so oft wie noch nie im Wettkampf 4er Zug kraulen. Gelegentliche Blick nach vorne, heute viel seltener als sonst, suggerieren, dass die Richtung grob zu passen scheint.
Ein richtig toll entspanntes Schwimmen. In Vorfreude steige ich später aus dem Wasser blicke auf die Uhr und bin doch schwer enttäuscht

. 1.26 Stunden. Mit dem wenigen Schwimmtraining seit Juni erwartete ich zwar nicht unbedingt so viel bessere Zeiten, aber dem Gefühl nach schon (Später sah ich, dass meine Garminuhr 4278 Meter Schwimmstrecke auswies. Eine mögliche Erklärung, auch wenn ich nicht das Gefühl hatte, so extrem falsch zu schwimmen, oder doch nur ein Meßfehler?
Egal. Noch ist nichts passiert. Im Gegenteil. Schwimmen ist überstanden. Nie hätte ich dies zur Jahreswende für möglich gehalten, als ich aufgrund von Sehnenrupturen meinen rechten Arm monatelang nur eingeschränkt und unter Schmerzen heben konnte. Also doch ein Erfolg
