Zitat:
Zitat von noam
...
Ich glaube tatsächlich nicht daran, dass man mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130km/h, welche ja nur die 2/3 der BAB betreffen, die bislang zeitweise unreglementiert sind und hier dann eben auch nur diejenigen begrenzt, die nun erheblich schneller unterwegs sind, eine spürbare Senkung der Emissionen erreichen kann. Da gibt es ganz andere erheblich sinnvollere Ansatzpunkte, in dem man zB im Urbanen Bereich den Individualverkehr durch durchdachte Konzepte überflüssig macht.
...
|
Zur Versachlichung der Debatte.
Das Umweltbundesamt, das ja als Regierungsinstitution sehr unverdächtig ist, Zahlen zu manipulieren oder voreigenommen zu sein, hat in einer umfangreichen Untersuchung festgestellt, dass mit einem Tempolimit auf 130km/ h die jährlichen Co2-Emissionen von Deutschland um 1,9 Mio Tonnen reduziert werden könnten.
Ein Tempolimit auf 120 km/h würde die jährlichen Co2-Emissionen sogar um 2,5 Mio to reduzieren.
Und dieser Effekt würde von heute auf morgen eintreffen, während es bei fast allen anderen Co2-Reduktionsmaßnahmen wie z.B. Ausbau von Windkraft und Solarkraft in Verbindung mit Kohleausstieg, Gebäudedämmung, Elektrifizierung des Individualverkehrs, Ersatz von Kurzstreckenflügen durch Bahnverkehr usw. es z.T. Jahre bis Jahrzehnte dauern wird, bis messbare Effekte in Bezug auf die Co2-Reduktion erkennbar sein werden.
Es gibt derzeit keine Einzelmaßnahme, die einen schnelleren, vergleichbar großen Effekt in Bezug auf Co2-Reduzierung hat, als ein Tempolimit.
(Die Diskussion ums Tempolimit war gestern auch ein Thema im Podcast "Piratensender Powerplay", da Friedemann Karig während der Woche einen Tweet verfasst hatte, in dem er die Position von Laschet zum Tempolimit kritisiert hatte und
dieser Beitrag auf Twitter so breit diskutiert wurde, wie noch fast kein anderer Tweet von Karig zuvor.
Bemerkenswert fand Karig (und ich) bei dieser oft sehr emotionalen Diskussion auch einen Nebenaspekt:
Alle Kommentatoren, die sich auf Twitter kritisch mit Karigs Einstellung zum Tempolimit auseinandersetzten, waren (ohne Ausnahme) männlich. Das kann man ja auch hier im Forum beobachten (auch wenn das Forum generell im Gegensatz zu Twitter einen Männerüberschuss hat): E
ntrüstung hinsichtlich Plänen zu einem Tempolimit in Deutschland scheint ein reines Männerding zu sein.)