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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Lionel Sanders - Lionel wer?
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Alt 30.06.2021, 16:51   #2150
JeLü
Szenekenner
 
Registriert seit: 11.08.2015
Beiträge: 237
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Da gebe ich HelmutS absolut recht. Sanders hat es in über 10 Jahren Profi-Dasein offensichtlich immer noch nicht geschafft mit all seiner reichlichen Rennerfahrung ein vernünftiges Bauchgefühl zu entwickeln, wann er von einer offensiven Renn- und Ernährungsstrategie auf eine vorsichtigere, defensivere Strategie wechseln muss.

Auch andere Top-Profis haben mal einen schlechten Tag auf der Langdistanz, aber die sind dann eben in der Endabrechnung drei oder vier Plätze schlechter als geplant oder erhofft, und können aber i.d.R. trotzdem einen Totaleinbruch vermeiden.
Wann hat z.B. Sebi Kienle in den letzten 10 Jahren mal eine Langdistanz egal ob A- oder B-Rennen mit einer zweistelligen Plazierung beendet?

Natürlich steigt das Risiko bei Hitzerennen sich den Magen zu verderben, weshalb man da Kohlenhydrate weniger konzentriert zu sich nimmt und das auch noch innerhalb des Wettkampfes feinjustieren muss: wenn man spürt, dass die zugenommenen KH nicht mehr in der Muskulatur ankommen und den Magen belasten, dann muss man vorübergehend die KH-Zufuhr unterbrechen und nur noch Wasser zu sich nehmen. Und in so einer Situation natürlich das Tempo reduzieren.
Ein Ironman ist lange genug, um aus solchen Schwächephasen, wenn man richtig reagiert sogar wieder rauszufinden.
]
Da ist viel Wahres dabei. Die mangelnde Fähigkeit von Sanders, In-Race-Anpassungen vorzunehmen, hatte ich auch bereits bemängelt. Die Philosophie der "No Limits" ist dabei auch nicht hilfreich, verführt sie LS doch eher dazu, einfach weiterzumachen oder sogar zu intensivieren. Zudem scheint Sanders dazu zu tendieren, eher zu überziehen, wenn er denn mal eine Anpassung vornimmt. Ebenso richtig und ebenso wichtig ist die von Hafu angesprochene Veränderung von Sanders dazu, eine vorgegebene Strategie auszuführen. An sich ja eine halbwegs nachvollziehbare Reaktion auf die oben angesprochene Problematik. Nur sollte die Rennstrategie dann schon so spezifiziert sein, dass auftretende Probleme, insbesondere Schwächeerscheinungen zu schnellen Anpassungen führen. Ich denke auch nicht, dass Sanders schon häufig deswegen ein suboptimales Rennen hatte, weil er zu defensiv agiert hätte. Daher würde ich gerade bei Rennen, in den es nur um eine Qualifikation geht, mindestens dazu raten, bei Problemen in eine sehr defensive Variante umzuswitchen.
Ich fand es auch überraschend, dass Sanders sich nicht mit der von Hafu oben genannten klassischen Genese von Magenüberlastungen bei Hitzerennen auseinandersetzt. Trotzdem glaube ich schon, dass mindestens irgendjemand im Team von LS sich dessen bewusst ist. Generell würde ich bei der von Sanders in den Raum gestellten Häufigkeit von Schwächeerscheinungen nach 6 Stunden mich auch nicht nur auf proximale und eng für ein Rennen begrenzte Gründe beschäftigen, sondern wie von LS angedacht, das Problem schon als größerer struktureller Natur betrachten. Der Lösungsansatz, "dann mache ich halt ganz viele IM" ist natürlich nicht wirklich zielführend.
Ich hätte es auch gerade bei diesem Rennen gut gefunden, wenn Lionel seine Daten geteilt hätte. Die Informativität der Post-Race-Analyse hätte das deutlich erhöht. Mir ist nämlich nicht ganz ersichtlich, inwiefern nun 275 Watt die Durchschnittswatt waren oder die Wattwerte zu dem Zeitraum, in dem ihm Sam Long weggefahren ist und warum er da nicht drangeblieben ist. Einen deutlichen Surge gab es von Sam Long nämlich nicht (ausweislich dessen Aufzeichnungen). Mir ist auch nicht ganz klar, was der Sinn dahinter ist, soo defensiv Rad zu fahren und dann doch ziemlich zügig anzulaufen. Da hätte ich auch gerne eine Erklärung gehört. Da kann ich schon verstehen, wenn man mehr Content haben möchte.
Zuletzt bin ich natürlich gänzlich anderer Ansicht, was Ästhetik und Unterhaltungswert der YT-Videos angeht. Ich finde die sehr gelungen, auch wenn Schnodos Destillation bisweilen noch besser ist.
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