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Zitat von Klugschnacker
Nichtexistent ist der Vertrauensverlust in der Medizin dann, wenn man ihn für die gesamte Gesellschaft oder die Mehrheit behauptet. Dass es eine Minderheit geben mag, auf die das eventuell zutrifft, bestreite ich nicht.
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Merkwürdige Logik: die Sichtweise einer Minderheit ist nichtexistent, weil die Mehrheit anders denkt? Ignorieren wir die Anfänge, auch wenn es zunimmt? Ich spreche ja von zunehmend, nicht von Mehrheit. Also kann der Vertrauensverlust "nichtexistent" wachsen, und wird schlagartig existent, wenn mehr als 50 % so denken? Dann sind ja ganz viele medial gern kolportierte Phänomäne in diesem Land nichtexistent (z.B. Rechtsextremismus in Ostdeutschland, Vertrauen in Elektromobilität, ...).
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Bitte entschuldige, falls ich hier hartnäckig wirke. Mir gehen solche und andere Verallgemeinerungen und Übertreibungen mittlerweile gegen den Strich. Beispielsweise, Deutschland versinke im "Impfchaos", oder das angebliche "Totalversagen" der Regierung, oder das vermeintliche "Ende der Meinungsfreiheit" in Deutschland. Jetzt der mutmaßliche "Vertrauensverlust in die Medizin".
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Ich verstehe, daß Du gegen Verallgemeinerungen bist. Trotzdem sind Probleme, Sichtweisen, Meinungen auch als Minderheitenthemen relevant. Sich damit nicht zu befassen, weil ihr Anstieg als "Verallgemeinerung" falsch ist, ist sinnlos und kontraproduktiv. Auch unlogisch, wenn zwar die geringsten Regungen aus der rechtsextremen Ecke sinnvollerweise bekämpft werden, aber nicht gesehen wird, daß z.B. das Ende der Meinungsfreiheit nicht erst da ist, wenn man für seine Meinung vom Staat verfolgt wird, sondern bereits beginnt mit den ersten akzeptierten Fällen von verhinderten öffentlichen Äußerungen oder von gesetzeskonformen AfD-Veranstaltungen. Jede schlechte (oder gute) Entwicklung fängt klein an, und kann dort am ehesten beeinflusst oder bekämpft werden.
Irgendwie erinnert mich das an Niemöller, oder die aktuelle (zugegeben, überspitzte und frustrierte) Corona-Version davon: