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Zitat von noam
Ich hatte Long Covid bislang immer so verstanden, dass es Spätfolgen einer Erkrankung mit mildem Verlauf seien und so wir sie medial durch Fallbeispiele auch inszeniert. Da finde ich es "unfair Spielen", wenn man statistisch im selben Kontext oben genannte Fälle "mitzählt".
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Solche dem eigenen Zweck dienliche Zählweisen sind leider weit verbreitet, nicht nur medial (da mag Klappern zum Handwerk gehören), sondern sogar in der sog. "Wissenschaft". Ich las zuletzt eine Studie zu Impfnebenwirkungen (Lancet, also angeblich hohes Niveau); da gab es z.B. die Kategorie "bleibende Schäden" mit einer relativ hohen Zahl hervorgehoben. Erst irgendwo im Text versteckt fand man eine Definition, was gemeint ist: da war von "bleibenden Schäden, in der Spanne von Autoimmunerkrankungen bis Narbenbildung wegen zerkratzter Einstichstelle" die Rede, ohne eine weitere Unterteilung. Sowas nenne ich suggestive Täuschung, um die Gefahr zu überhöhen. Und darum ist "follow the science" auch immer kritisch zu hinterfragen: welche Absicht, welches Interesse steckt hinter der jeweiligen Publikation? Ich glaube einer Statistik, wenn alle Zahlen und ihre Basis offenliegen; ich bin immer skeptisch, wenn nur Schlußfolgerungen oder Zahlen ohne klar definierten Bezug veröffentlicht werden.