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Zitat von qbz
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Der von dir verlinkte SpPON-Text ist ein wenig so, wie sich Lieschen Müller den Aktienmarkt vorstellt.
Natürlich schadet der Erfolg des impfstoffes nicht den produzierenden Unternehmen (insbesondere auch wie vor einigen Monaten geschrieben deren Image), aber zwischen
großem Umsatzanstieg, weil Biontech nunmal weltweit verimpft wird und
gigantischen Gewinnen liegen große Unterschiede.
Die Pfizer-Aktie hat sich in den vergangenen 12 Monaten wesentlich schlechter als der Gesamtmarkt entwickelt. Während der
DowJones in den letzten 12 Monaten um 42% gestiegen ist, konnte die
Pfizer-Aktie gerade mal ein Kursplus von 8% erzielen.
Die Börse interessiert sich nunmal nicht in erster Linie für
Umsätze, sondern v.a. für
Gewinne (und zukünftige Gewinnerwartungen). Der Umsatzanstieg für Pfizer ist in der Tat beeindruckend (aber auch logisch, bei dem Geld, das viele Staaten derzeit in die Impfkampagne pumpern). Der Gewinnanstieg ist andererseits alles andere als beeindruckend und prozentual viel geringer als das Umsatzplus. Und der Gewinn mit einem im Marktvergleich derartig gut abschneidenden Medikament könnte für Pfizer zweifellos deutlich höher sein; z.B. wenn Pfizer soviel für seinen Impfstoff verlangt hätte wie Moderna, deren Impfstoff rund 50% mehr kostet als der von Biontech/Pfizer und deren Aktie (aus diesem Grund und auch weil Moderna ein deutlich kleineres Unternehmen mit weniger Präparaten im Portfolie ist) dementsprechend auch weitaus stärker gestiegen ist als die von Pfizer.
Ich bin mir immer noch so wie vor einigen Monaten formuliert, relativ sicher, dass Pfizer durchaus höhere Preise im Markt hätte durchsetzen können, wenn sie gewollt hätten. Dass eine Pharmafirma deswegen keine Charity-Non-Profit-Organisation ist, dürfte andererseits natürlich auch klar sein.