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Thema: Corona Virus
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 23.04.2021, 23:54   #22825
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.694
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ich finde, Du machst es Dir hier zu leicht.
Du hältst es also für leichter, sich mit unterschiedlichen Inhalten zu befassen, statt gewisse Gedanken wegen der Person, die sie äußert, gleich gar nicht anzuhören? Oder meinst Du, es ist einfach, die Personen zu ignorieren - dann mache ich es mir leicht, weil ich mich nicht dafür interessiere, was andere von irgendwelchen Menschen sagen, weil es es mir vor allem auf die Inhalte ankommt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Eher scheint mir, dass wir relativ wenige Optionen haben. Impfen und Abstand-Halten sind unsere einzigen Optionen gegen das Virus, wenn man es nüchtern betrachtet, aber das ist ein anderes Thema.
Nein, genau das ist doch hier das Thema. Ich mache es mir halt einfacher, und bin nicht so überzeugt, daß wir nur so wenige Optionen haben. Übrigens, wenn Deine zwei Optionen so klar und einzigartig wären, frage ich mich, warum so viele Existenzen und gesellschaftliche Strukturen nachhaltig beschädigt werden - Abstand halten und Impfen könnten wir auch so wie die Schweden.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Wir leben in Deutschland mit über 80.000.000 anderen Menschen. Unser Weg aus der Pandemie muss für ausreichend viele dieser Menschen konsensfähig sein. Alle Wege, die wir nicht gemeinsam zu gehen bereit sind, scheiden aus. Dabei rechne ich mit ein, dass wir viele politische Entscheidungen nicht selbst fällen, sondern diese an Politiker delegiert haben. Die Frage ist dann: Was ist in unserem politischen System konsensfähig.
Sehe ich nicht so. Erstes Kriterium sollte Wirksamkeit sein, zweites Verhältnismäßigkeit. Konsens an sich ist kein Wert, nur eine Bequemlichkeit. Und in der repräsentativen Demokratie auch nicht erforderlich. Die gewählte Regierung muß liefern zum größtmöglichen Nutzen und geringstmöglichen Schaden der gesamten Bevölkerung. Das kann auch in der Bevölkerung nur eine Minderheit überzeugen - aber wir halten uns alle dran. Trotzdem heißt das keine Zustimmung zu Regierungshandeln, sondern einhalten der Regeln. Dazu gehört dann aber auch, daß jeder Kritik äußern kann, denn nur aus einer solchen Diskussion kann auch Korrektur erwachsen, falls eine möglich ist. Das Beharren auf Konsens setzt voraus, daß Kritik nicht mehr nötig ist, und auch nicht erwünscht. Das halte ich für schädlich.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Es mag gute und bedenkenswerte Vorschläge geben, welche diese Hürde jedoch nicht nehmen und dadurch ausscheiden. Das ist einerseits schade, andererseits ist es richtig. In einer Demokratie müssen wir uns nicht nur über die richtigen Entscheidungen einigen. Sondern auch das Zustandekommen der Entscheidung müssen wir mehrheitlich akzeptieren können.
Akzeptieren heißt für mich, sich darin erst mal fügen, aber nicht den eigenen Standpunkt aufgeben, oder Kritik zu unterdrücken. Demokratie heißt, daß jeder seinen Standpunkt behalten und vertreten darf (solange er die wesentlichen Regeln einhält), und nicht um des Konsenses Willen unterdrückt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Der Vorteil des gemeinsamen, von einer Mehrheit mitgetragenem Handelns liegt auf der Hand. Es ist aber auch klar, dass man so nicht allen Minderheiten gerecht werden kann. Mir scheint, dass Deine Argumentation im Wesentlichen immer wieder diesen Punkt betont.
Meine Argumentation betrifft weniger das Thema Merheit oder Minderheit. Mir geht es darum, daß die Diskussion, die Argumente für verschiedene Standpunkte eben unabhängig von medialen Mehrheiten oder Minderheiten stetig weitergehen müssen, weil nur dann ein immer besserer Weg möglich ist. Argumente sind gut oder schlecht, unabhängig davon, ob eine Mehrheit oder Minderheit dahinter steht, ob Nazis oder Grüne dahinter stehen, es darf nur um die Inhalte gehen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Die Konsensfähigkeit eines Vorschlags oder einer Strategie halte ich für eine entscheidende Voraussetzung, um in der Debatte über den richtigen Weg aus der Pandemie eine Rolle spielen zu können.
Nein, bessere Argumente, Evidenz, Plausibilität sind die wichtigen Voraussetzungen, Konsens in allen Punkten ist eine Illusion, man kann nur mit mehr oder weniger Druck unangenehme oder unplausible Ideen unterdrücken; auch kann durch mediale Beeinflussung ein Konsens für schädliche Ideen zustande kommen. Aber jegliche grundsätzliche Zweifel an aktuellen "Mehrheitsmeinungen" gleich in den Topf mit Hildmann, AfD oder Nazis rücken ist nicht das, was ich unter einer demokratischen Kultur in diesem Land gelernt habe.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
In vielen Fällen ist die Einigung auch gar nicht das Ziel der Wortmeldung, sondern es geht – ganz im Gegenteil – um die Provokation. Es ist Zeitverschwendung, sich damit auseinanderzusetzen.
Das gibt es natürlich auch - von allen Seiten. Das erkennt man aber auch nicht primär an der Person, sondern am Inhalt. Das ist mein entscheidender Punkt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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