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Zitat von deirflu
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Ich hätte ein paar Fragen bzgl Tests zu denen ich im Internet nicht wirklich was gefunden habe:
1. Sagt die Stärke des Strichs bei einem positiven schnelltest etwas über die Menge des detektierten Materials aus?
Ich konnte das zumindest beobachten bei meinen Tests. Zu beginn war er nur sehr schwach. Dann immer stärker und jetzt am ende wieder schwächer.
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Klingt zwar logisch, aber der Schnelltest ist vom Konzept her als Alles-oder-Nichts-Test angelegt, also rein binär. Deshalb würde ich Frage 1 mit Nein beantworten.
Zitat:
Zitat von deirflu
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2. Ich hatte vor 3 Tagen einen negativen PCR Test. Dieser wird heute aber noch einmal überprüft, da ich bei Schnelltests nach wie vor positiv bin. Einen falsch positiven Test kann ich ziemlich sicher ausschließen. Die verwendeten Tests waren aus unterschiedlicher Produktion und bei meiner Frau sind sie negativ.
Für ich gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Der PCR Test war falsch, da zu wenig Material wegen eines schlechten Abstrichs o.ä.
2. Bei den Schnelltests werden nur mehr Reste detektiert, was auch die schwachen Striche erklären würde.
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Der PCR-Test per se ist eigentlich immer richtig. Das heißt wenn SARS-Cov-2-Genmaterial im abstrich enthalten ist, dann ist die PCR in der Lage dieses Material zu vermehren und eindeutig nachzuweisen. Falsch negative oder falsch positive Ergebnisse gibt es bei der PCR in der Praxis nicht.
Allerdings kommt es je nach Verlauf ab der zweiten Woche häufig vor, dass PCR-Tests negativ und spätere dann wieder positiv werden, was hauptsächlich mit der Art und Weise des Abstrichs zusammenhängt. Bei kombinierten Nasen-Rachenabstrichen (zwei Nasenlöcher plus Rachenabstrich an mehr als einer Stelle i Rachen ist das unwahrscheinlich, bei einem oberflächlichen Rachenabstrich (nur eine kurze Berührung mit dem Abstrichtupfer im Rachen kann das eher mal passieren, wenn die Replikationsphase des Virus schon beendet ist und sich nur noch wenig Virusmaterial im Mundrachenraum befindet.
Bei PCR-Stuhlproben tritt dieses Phänomen nicht auf: die liefern konstant positive Tests, auch nach zwei, drei oder vier Wochen nach Infektion, was aber auch nichts aussagt über die tatschliche infektionsfähigkeit.
Sowohl PCR als auch Schnelltest weisen übrigens keine funktionsfähige Viren nach, sondern nur Virusbestandteile (mit unterschiedlicher Sensitivität). Sie können also beide auch bei kaputten Virusfragmenten positive Ergebnisse liefern.
Ein positiver PCR-Test mit einem RT-Wert von mehr als 32 wird von unseren Gesundheitsämtern übrigens mittlerweile (wenn der Wert im Verlauf schon mal niedriger war) als "nicht mehr infektiös" rechtssicher gehandhabt. Das heißt, der Betreffende muss dann, wenn die Mindestzeiträume an Quarantäne absolviert waren nicht mehr weiter isoliert werden und wenn es einen Therapeuten/ Pfleger/ Arzt betrifft, darf er mit diesem cT-Wert wieder anfangen zu arbeiten (sofern er symptomfrei ist).