Zitat:
Zitat von vherzo
Heparin sollte bei Verdacht auf Thrombose nach Impfung mit AstraZeneca-Impfstoff auf keinen Fall gegeben werden, es lohnt sich ein Therapieversuch mit Immunglobulinen, um die Ausbreitung der Thrombose möglichst zu unterbrechen:
https://gth-online.org/wp-content/up...3_19032021.pdf
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So würde ich die Stellungnahme nicht lesen bzw. interpretieren. Es soll nur vor Beginn einer Heparintherapie das Vorhandensein von Heparin-induzierten Antikörpern im Sinne einer HIT ausgeschlossen werden.
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...Bis zum Ausschluss einer (autoimmunen) HIT sollte, sofern klinische Situation, Verfügbarkeit und Erfahrung es zulassen, auf eine Antikoagulation mit Heparinenverzichtetund auf alternative, HIT-kompatible Präparate ausgewichen werden. ...
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In der offiziellen AWMF-Leitlinie zur Therapie der Sinusvenenthrombose ist Heparin bzw. die Gabe niedermolekularer Heparine trotz der bekannten partiellen Autoimmungenese die Basis der Therapie.
ich hatte aber vor ein paar Tagen ähnliche Überlegungen hinsichtlich des HIT-Aspektes und mich deshalb bei meiner Frau (der es jetzt auch klinisch nicht so schlecht ging, dass man sie ins Krankenhaus einweisen musste) zur kalkulierten Therapie mit Eliquis entschlossen, um einer denkbaren Beteiligung von heparininduzierten Antikörpern bei der Pathogenese aus dem Weg zu gehen.
Die genannte Immunglobulintherapie ist ja nichts, was man ambulant bei leichteren Fällen machen könnte, und auch nicht in üblichen Krankenhausapotheken kurzfristig verfügbar, sondern eher was für schwere Verläufe im unversitären bzw. intensivmedizinischen Bereich.
(außerdem ist die Immunglobulintherapie ja offensichtlich nach wie vor unerprobt bei derartigen Fällen und letzlich auch nichts anderes als ein kalkulierter theoretischer Therapieansatz:
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kann der prothrombotische Pathomechanismus
sehr wahrscheinlich durch die Gabe von hochdosierten intravenösen Immunglobulinen (IVIG), z.B. in einer Dosierung von1 g/kg Körpergewicht pro Tag an zwei aufeinanderfolgenden Tagen,unterbrochen werden")