Zitat:
Zitat von Kälteidiot
@ Keko:
Ich will das jetzt nicht mit der Goldwaage bewerten, aber selbst ich alter Sack bin verwundert, wenn zum Mitarbeitertreffen geladen wird. Meine Tochter ärgert sich mehr über diese gedankenlose Ausgrenzung als ihre Mutter.
Beide wollen, vermutlich ähnlich wie deine, keine totale Umkremplung der Sprache, aber Männer führen sich schlimmer auf wenn sie sprachlich übergangen werden. ...
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Natürlich will ich Gleichberechtigung, das brauche ich gar nicht zu diskutieren. Ich habe ja selbst 2 Töchter ;-) Ich halte es aber für vielversprechender, wenn man sich auf verteilungspolitische Themen und auf Chancengleichheit konzentriert und nicht auf Begriffe. Auf die Finger klopfen muss man in erster Linie, wenn Frauen weniger verdienen, weil sie Frauen sind. Oder wenn sie nicht die gleichen Chancen haben, weil sie Frauen sind. Ob sie sich dann mit "Liebe Mitarbeiter" angesprochen fühlen oder nicht, halte ich für zweitrangig.
Das schlägt längst weitere Kreise: in der SPD gibt es gerade so was wie Generationenkämpfe zwischen der jüngeren Führungsgeneration, die auf Identitätspolitik setzt und den "alten, weißen Männern", die auf wirtschaftliche Gleichheit setzen (kurz ausgedrückt).
Statt darüber zu diskutieren, ob man MitgliederInnen schreibt oder Mitglieder*innen oder Mitglieder und Mitgliederinnen oder Mitglieder:innen sollte man sich auf die Politik konzentrieren. Ich sehe die Gefahr, dass man sich an Begriffen abarbeitet und am Ende weniger rauskommt, als wenn man von "unten" ansetzt (Verteilungspolitik, Chancengleichheit).
