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Alt 03.03.2021, 15:05   #186
Plasma
Szenekenner
 
Registriert seit: 07.10.2020
Beiträge: 487
Zitat:
Zitat von Estebban Beitrag anzeigen
Interessehalber - was waren das denn für Erfahrungen? Also musst du natürlich nicht drüber sprechen wenn es dir zu privat ist; ich finde es aber sehr spannend.

Muslimische Länder würde ich mal ausklammern, da können wir als Gesellschaft wenig Einfluss drauf nehmen (das möchte ich auch damit nicht kleinreden, aber wo haben wir da einen Hebel?).
Du deutest an „Vater“ und „Gerichtssaal“, klingt auf den ersten Blick sehr nach Familienrecht, wo ja ganz eindeutig die Mutter unter einem größeren Schutz steht als der Vater. Auch das rührt ja von meinem oben beschriebenen verkrusteten Gesellschaftsbild, in dem der Mann das Geld verdient und die Frau die Kinder hütet. Dieses Gesellschaftsbild gilt es endlich aufzubrechen und damit dieses unsägliche Thema auch im Familienrecht anzupassen hin zu: wer ist individuell derjenige, der fürs Kind sorgt, ohne erstmal davon auszugehen, dass die Mutter per se es sein muss...
Beruflich: massive sexuelle Belästigung. Mir wurde danach dringend empfohlen, das auf sich beruhen zu lassen, weil die große Gefahr bestünde, dass das gegen mich gedreht und ausgelegt werden würde, mit langfristigen Folgen für meine Karriere. Ich habe das dann als plausibel akzeptiert und nichts gemacht. Eine Frau hätte da ganz andere Möglichkeiten gehabt, insbesondere in meiner Firma. Das fand ich diskriminierend.

Mit Familienrecht hats Du recht. Als Mann und als Vater zählst Du da rein gar nichts. Mir wurde per se die Erziehungsfähigkeiten abgesprochen, weil ich ein Mann bin. Diskriminierend empfinde ich auch, dass per Grundgesetz, Artikel 6(4) nur der Mutter der Schutz der Gesellschaft zusteht, aber nicht dem Vater:

https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_6.html

Und das lassen Dich als Mann alle spüren, Jugendamt (Sozialpädagogin), Richterin, Anwältinnen. Zu meiner Anwältin habe ich mal gesagt, ich bin doch ein Mensch und kein Bankautomat. Das sagt eigentlich sehr viel darüber aus, wie´s am Familiengericht zugeht. Verlassen habe ich es mit einer mehrjährigem nachehelichen Unterhaltspflicht in Höhe von 2150 Euro. Begründung der Richterin: Ihre Frau hat in der Ehe einen hohen Lebensstandard gehabt, und das soll erstmal so weiter gehen. Mein Hinweis darauf, dass sie ja arbeiten gehen könne, wurde ignoriert. Das fand ich auch extrem diskriminierend, weil ich das Gefühl hatte, dass meine Lebenszeit weniger wert ist als ihre, sprich ich muss meine Lebenzeit gegen Geld verkaufen, wohingegen sie als Frau das nicht muss.
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