Ein Mann suchte eines Abends unter einer Straßenlaterne verzweifelt seinen verloren gegangenen Haustürschlüssel. Aber so sehr er sich auch mühte: Alle Suche war vergeblich.
Ein Spaziergänger kam des Weges und half eifrig dem Suchenden. Nach einer halben Stunde fragte er: "Sind Sie sicher, dass sie den Schlüssel hier unter der Straßenlaterne verloren haben?". Der antwortete: "Nein, verloren habe ich ihn dahinten bei den Büschen, aber da ist es so dunkel!"
So ist es mit der Gleichstellung der Geschlechter. Statt die anstrengenden, aber relevanten Missstände anzupacken, streitet man sich wohlfeil um Petitessen, wissend, dass die Probleme ganz woanders liegen. Ob ich mein altes Rad als Stadtschlampe oder als Bock bezeichne, oder eben nicht, ist die Suche nach dem Haustürschlüssel an der falschen Stelle.
Wir haben den Afrikanern ihr ganzes Land und ihre Freiheit gestohlen, und streiten heute innerlich ergriffen über den Namen von Mohrenköpfen. Und mit den Frauen und ihren vollkommen berechtigten Ansprüchen auf gleiche Teilhabe an der Gesellschaft machen wir es genauso.
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