Sicher haben über Monate geschlossene Kita´s für die Altersgruppe 0-6 in erster Linie auf die Kinder deutlich negative Auswirkungen, bei denen die Kita´s eine die Familienerziehung kompensierende Funktion haben, wie z.B. bei der sprachlichen und motorischen Entwicklung (Bildungsauftrag der Kita) u.a.. Ausserdem erfüllen die Kita´s bei manchen Familien eine gewisse Kontrollfunktion, damit Kinder zuhause nicht verwahrlosen oder misshandelt werden.
Analog verhält es sich natürlich mit monatelang geschlossenen Schulen, vor allem im Grundschulalter und der Eingangsstufe. Damit werden vor allem diejenigen Kinder benachteiligt, welche in sog. bildungsfernen Familien aufwachsen und wo die familiäre Erziehung / Bildung den Präsenzunterricht nicht ausgleichen kann. RTL 2 etc. ersetzen dort die Kita´s und Schulen.
Zusammengefasst: Die Bildungsgerechtigkeit verschlechtert sich tendentiell, die soziale Selektion wird grösser, es werden nicht alle Bildungspotentiale ausgeschöpft. Die Industrie holt später im Bedarfsfall ausgebildete Kräfte aus dem Ausland, die Gesellschaft muss mit mehr Arbeitslosigkeit und ihren Auswirkungen rechnen.
Psychischen Probleme, die sich wegen der fehlenden ausserfamiliären sozialen (Spiel)Kontakten, der mangelnden Alltagsstruktur, dem Homeoffice der Eltern usf. ergeben, treten leider auf, weil sich Kinder und Familien in einer komplett neuen Lebenssituation unter isolierenden sozialen Umständen zurechtfinden müssen, und / oder es spitzen sich eventuell schon davor latent vorhandene Probleme im Lockdown zu. Wenn sich die entstandenen Belastungen / Probleme / Konflikte nicht "chronifizieren", sollten sie sich aber in der Regel später wieder von selbst auflösen.
Geändert von qbz (12.02.2021 um 11:25 Uhr).
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