Aaaalso, hatte gestern den Artikelgelesen und gedacht, oh je, wie unprofessionell und es abgehakt. Aber nachdem sich hier ja eine nette Diskussion aufgetan hat, ein kleiner Beitrag von einem, der seit Jahrzehnten sein Geld mit Marketingkonzepten & Co. verdient:
1. Die Abstimmungsfrage hatte zwei Geburtsfehler:
--- Sie hätte neutral gestellt werden müssen, z.B. "Glaubt Ihr, daß im Triathlon die Vermarktung von Triathleten besser über Teams oder über Einzelpersonen stattfinden kann?
--- Sie wurde an die falschen Leute gestellt. Laien sind das Schlimmste (

), was einem in Vertrieb und Marketing begegnen kann, WENN ES UM STRATEGIEN UND KONZEPTE GEHT.
Die Beurteilung des Erfolgs einer Vermarktungsstrategie (und das war ja die unglücklich gestellte Frage) erschließt sich nur den Leuten, die die entsprechenden Kennzahlen vorliegen haben (z.B. Unternehmenswahrnehmung bei Start der Kampagne vs. heute etc.)
2. Gerade der Teamgedanke war meines Erachtens ein exzellenter Schritt, den vermeintlich oder tatsächlich arroganten (das kann ich nicht beurteilen) Stadler zu "puffern". Zudem finde ich, daß gerade dadurch, daß Stadler immer wieder auf das Team und die jungen Mitglieder verwiesen hat (was er auch glaubwürdig getan hat), seine vermeintliche Egozentrik reduziert wurde.
3. Das Teamkonzept der DK war neu und ist immer noch neu. Und weil Triathleten genauso ticken wie der Rest der Menschheit (auch wenn sie es gerne anders hätten), gibt's halt entsprechende "Abneigung". Denn das hat "man ja noch nie so gemacht" und "unser Sport ist schon immer so gewesen".
Ja. Ganz genau...
4. Auch schon angesprochen, wurde die Frage danach, wer eigentlich die Zielgruppe ist.
Wer meint, wir als "DIE" Triathleten nicht, hat nur zum Teil recht. Recht, weil wir Stadler "kennen", nicht recht, weil wahrscheinlich 80-90% derjenigen, die hier mitdiskutieren, von der DK noch nie etwas gehört hatten, bevor es zu dem Vertrag mit Stadler kam.
Das wäre also schon einmal ein Erfolg.
Nur so als Hinweis: Bei der Kampagne geht es nicht darum, daß Stadler uns sympathisch wird (was er IMO durchaus wird), sondern daß die KW ihre Imageziele in ihren Zielgruppen erreicht.
5. Ich kann nur hoffen, daß Unternehmen solche Diskussionen gar nicht erst mitbekommen, denn wer Professionalität gebetsmühlenartig immer wieder nur als "Zerstörung" des Ursprünglichen/Besonderen begreift, der schaffts nicht über's Stammtischniveau.
6. Irgendwas wollte ich noch schreiben, aber zum einen ist es mir entfallen, zum anderen muß ich jetzt arbeiten.
7. Und tschüß: Michel