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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - schnodo schwimmt
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Alt 09.02.2021, 14:56   #2985
schnodo
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Benutzerbild von schnodo
 
Registriert seit: 28.10.2011
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 9.028
Zitat:
Zitat von Estampie Beitrag anzeigen
...ich werde sonst zu wehmütig und versuche 400m Lagen in der Badewanne zu schwimmen.......
Dann aber bitte die Kamera mitlaufen lassen!

Zitat:
Zitat von canoeist Beitrag anzeigen
Wo wir gerade beim Beinschlag sind: Ein Bekannter schwimmt seit Jahrzehnten mit einem 4er-Beinschlag. Den hat er sich selber "beigebracht", weil er´s nicht anders wußte und ihn bisher auch wohl noch niemand drauf hingewiesen hat. Mir ist das vor Monaten zufällig mal aufgefallen; er ist aus allen Wolken gefallen, als ich´s ihm gesagt habe.
Ein Viererbeinschlag ist auch überhaupt nichts Anstößiges, obwohl ich niemandem empfehlen würde, dieses aktiv einzustudieren. Es gibt viele Spitzenleute, die auf längeren Distanzen damit reihenweise Goldmedaillen abräumen (wie die von Helios erwähnte Katie Ledecky). Damit sich alle einig sind, worum es denn genau geht, hier ein Video, das Zweier-, Vierer- und Sechserbeinschlag definiert: Freestyle 246 beat Kick Timing自由泳踢腿時機. Da ist übrigens auch Katie das gewählte Beispiel für den four-beat kick.

Zitat:
Zitat von canoeist Beitrag anzeigen
Würdest du ihm empfehlen, trotzdem dran zu arbeiten (er ist begeisterter Open-Water-Schwimmer) und hast du evtl. Tipps, wie er vorgehen könnte? Ich habe seinen Schwimmtrainer mal drauf angesprochen, der meinte, das lohnt den Aufwand nicht, weil er auch so schon recht schnell unterwegs ist und einen gut ausgeprägten Beinschlag hat. Die Umstellung würde mehr kaputt machen als Vorteile bringen. Deshalb habe er ihn bisher auch nie drauf hingewiesen.
Man muss kein Hellseher sein, um meine Antwort vorhersagen zu können: Ich empfehle alles, das dem Schwimmer zusätzliche Optionen bringt und Spaß macht.

Natürlich lohnt sich die Atmung auf beide Seiten auch im Hinblick darauf, dass der Körper nicht einseitig belastet wird. Allein aus dem Grund wäre es eine gute Idee, zumindest im Training die Seiten zu wechseln und im Wettkampf das zu machen, was am besten und leichtesten funktioniert.

Ich glaube, die Frage dabei ist, ob sein sonstiges Training darunter leidet. Bei mir ist das Schwimmen Selbstzweck, deswegen spielt es keine Rolle, womit ich mich wie lange beschäftige – es ist immer gut. Wenn ich allerdings ernstzunehmende Wettkämpfe geplant hätte, müsste ich meine Experimentierfreude vermutlich einschränken und mich auf die Dinge konzentrieren, die zur Erreichung des Zieles wirksam sind. Ich weiß also nicht, wie frei Dein Bekannter seine Trainingszeit einteilen kann.

Es hört sich aber so an, als hätte er Lust darauf, die Atmung auf der anderen Seite zu erlernen. Wenn er das Gefühl hat, dass sein Beinschlagrhythmus das verhindert, würde ich den Beinschlag einfach mal komplett wegnehmen und mit Pull Buoy schwimmen.

Anfangen würde ich vermutlich mit einarmigem Schwimmen, Seitenwechsel jede Bahn, so dass er das Gefühl der bisherigen Atemseite mit der ungewohnten Seite vergleichen kann, Zeitpunkt der Kopfdrehung aus dem Wasser und ins Wasser zurück, Blickrichtung, Lage des Kopfes, Stärke der Körperrotation, Wasserlage etc. Danach würde ich in Abschlagschwimmen übergehen und auch da jede Bahn die Atemseite wechseln. Danach Abschlagschwimmen mit Dreierzug. Und dann Variationen der ganzen Lage probieren, mal Zweier-, mal Dreieratmung.

Wenn das sitzt, würde ich schauen, wie sich die Geschichte ohne Pull Buoy anfühlt und nötigenfalls das Ganze von vorne beginnen. Ich würde auch mal schauen, ob fürs Einüben ein Zweierbeinschlag klappt, damit ist es leichter eine gewisse Symmetrie zu wahren. Wenn die Gleichförmigkeit da ist, würde ich wieder in den natürlich empfundenen Rhythmus zurückfallen.

Das basiert natürlich auf Versuch und Irrtum, aber ich meine, dass es so klappen könnte. Gut wäre es natürlich, wenn ab und zu jemand von außen draufschauen kann, damit er keine unerwünschten Kompensationsbewegungen macht, Scherenbeinschlag oder Ähnliches, die er selbst vielleicht gar nicht wahrnimmt.

Zitat:
Zitat von Matthias75 Beitrag anzeigen
Wenn es aber bislang gut für ihn funktioniert hat, würde ich mir an seiner Stelle ersthaft überlegen, ob ich an die Baustelle rangehe, wenn es nicht unbedingt sein muss: "Never chance a running system!"
Ich wäre da entspannter. Es geht ja nicht darum, einen Atomreaktor im laufenden Betrieb umzubauen.

Schwimmen und Tanzen sind sich aus meiner Sicht sehr ähnlich, was den koordinativen Anspruch angeht. Und es käme niemand auf die Idee, zu sagen, dass man keine Rumba lernen darf, weil sonst der Tango darunter leiden könnte. Oder auch die anderen Lagen im Schwimmen: Ich habe noch nie gehört, dass man als Brust-Spezialist nicht Kraul, Schmetterling oder Rücken schwimmen soll, weil das der Hauptlage schaden könnte. Das Gegenteil ist der Fall, es wird im Normalfall alles geschmeidiger und kontrollierter und der Schwimmer wird "kompletter".

Ich sehe nicht, dass der Wechsel der Atemseite grundsätzlich anders oder dramatischer wäre. Es geht "nur" um die Erweiterung und Verfeinerung eines bekannten Bewegungsablaufs. Versuch macht kluch.
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🏊 Mein Kraul-Armzug-Video: EnglishEspañolDeutsch 🏊

Geändert von schnodo (09.02.2021 um 15:07 Uhr). Grund: Formulierung
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