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					Zitat von  merz
					 
				 
				
			
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 Hätten wir 100% mehr Dosen. Da werden wir den Konjunktiv aufrechterhalten müssen.
In Deutschland ist die Stiko leider maximal konservativ und wird derartige neue Erkenntnisse nicht zeitnah umsetzen.
Das (IMHO) angesichts der aktuell schwierigen Lage übertriebene Sicherheitsdenken lässt sich ja auch an der Altersbeschränkung für den dringend benötigten Astra-Zeneca-Impfstoff. Im Rest von Europa (und im Rest der Welt wird dieser Impfstoff sehr wohl auch an über 64-jährige verimpft. Nur Deutschland leistet es sich, aus der Reihe zu tanzen.
Johnson & Johnson hat bei seinem in Kürze auf den Markt kommenden Vektorimpfstoff sogar deutliche Hinweise in den Daten gefunden, dass die Wirksamkeit substanziell erhöht werden kann, wenn die zweite impfdosis statt nach dem Mndestzeitraum von wenigen Wochen erst nach mehreren Monaten verabreicht wird.
Da ist nicht überraschend, da es bei vielen lang bekannten Impfungen ähnlich ist.
Von daher hat Großbritannien mit ihrer frühen Entscheidung, alle produzierten impfdosen zeitnah an die Bevölkerung zu verimpfen höchstwahrscheinlich alles richtig gemacht, während Deutschland, das rund 2,5 Mio Impfdosen in Tiefkühlschränken lagert (als Reserve für die zweite impfung nach bereits drei bis vier Wochen), während viele Menschen der höchsten Risikogruppe sehnsüchtig auf ihren ersten impftermin wartet, wervolle Zeit vertan.
Arzneimittelsicherheit ist grundsätzlich ein hohes Gut und wenn man bei Krankheiten bereits über gute Therapieoptionen verfügt, dann darf man für neue Medikamente und neue impfstoffe gerne sehr hohe Qualitätsanforderungen stellen, wie es in Deutschland üblich ist.
Wenn man aber bei einer Krankheit nahezu keine Therapieoptionen hat, täglich 1000 Menschen sterben (aktuell zum Glück sinkende Tendenz) und das ganze Land in einem kräftezehrenden Lockdown steckt, dann hat man in manchen Fällen nicht die Zeit auf perfektes Datenmaterial zu warten, sondern muss auch mal zu wissenschaftlich begründeten Analogieschlüssen greifen, wie man es im Frühjahr bei den Empfehlungen für Mund-Nasen-Masken und zuletzt ja auch bei der FFP-2-Maskenpflicht gemacht hat, für die jeweils auch keine 100% evidensbasierte Wirksamkeitsdaten existieren.