Zitat:
Zitat von spanky2.0
... die Frage in den Raum, ob wir in ein paar Jahren nicht zurückblicken und feststellen werden, dass dieser (lange !!) Lockdown nicht das 'falscheste' (?) war, was man machen konnte?
|
Diese Frage muß man sich als Verantwortlicher ständig stellen, und bei Betrachtung der vielen unterschiedlichen Vorgehen in verschiedenen Ländern sind auch bereits teilweise Antworten möglich, die fundierter sind als die "ohne Lockdown wäre alles sicher viel schlimmer" Spekulationen.
Österreich zeigt z.B. erste Einsichten, daß nicht alles und um jeden Preis der Virusabwehr untergeordnet werden kann.
Zitat:
Zitat von Estebban
...Sondern was ohne lockdown wäre.
Zigtausend tote, triage, überlastetes Gesundheitssystem, Großeltern, Eltern, Lehrer sterben oder erkranken schwer. Führt das nicht zu Minimum einem vergleichbaren Trauma wie ein lockdown? Bzw gäbe es nicht irgendwann einen „natürlichen lockdown“, weil die Leute sich nicht mehr auf die Straße trauten?
Ich glaube keiner bestreitet ernsthaft die schweren Folgen, die der lockdown hat - man sollte sich nur vielleicht überlegen, ob es wirklich alles an den Maßnahmen liegt bzw man denen die Schuld gibt...
|
Nun, wenn Schweden mit einer deutlich entspannteren Herangehensweise und sogar höheren Inzidenzen immer noch Sterblichkeiten im gleichen Bereich wie Deutschland hat, dann ist wohl Dein Szenario vom "natürlichen Lockdown" deutlich überzogen, finde ich.
Zitat:
Zitat von Hafu
Selbst wenn im Großteil Deutschlands die Inzidenz wieder auf unter 50 gesenkt sein wird, wird mit nebulösem Verweis auf die gefährlichen Mutanten wenig an Lockerung passieren, es wird weiter "auf Sicht gefahren" werden und ohne echtes Konzept einfach auf die wärmere Jahreszeit gewartet werden.
|
Mein Eindruck ist zunehmend, daß das "Konzept" der Entscheider von einer Mischung von drei wesentlichen Faktoren bestimmt wird: persönlichen Ängste als selbst Risikoperson, Vermeidung von "unschönen Bildern" (volle Krankenhäuser) und Reaktion auf aktuelle Umfragen, die wiederum stark davon abhängen, was die Medien für eine Stimmung befeuern. Also primär Reaktion auf Teilaspekte, statt strategisch, auf lange Perspektive ausgelegte Aktion.