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Zitat von Klugschnacker
Das nehme ich anders wahr. Mir scheint, Angela Merkel ist sich der Stärken unseres Landes und unserer Kultur durchaus bewusst.
In ihrer Politik setzt sie auf diese Kultur und ihre Errungenschaften. Gerade in der Flüchtlingsfrage: Indem wir zu unseren Werten stehen, auch wenn das mal unbequem ist. Falls sie keine Fahnen schwenken mag (ich weiß es nicht), wird sie ihre Gründe haben.
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So können sich Wahrnehmungen unterscheiden.
Daß Angela Merkel auf unsere Kultur setzen würde, ist mir neu. Sonst hätte sie ihrer Integrationsbeauftragen wohl energisch widersprochen, als diese öffentlich meinte "eine spezifisch deutsche Kultur sei jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Du hast nie ein beschämenderes Verhalten als das von Angela Merkel erlebt? Da kann ich Dir gerne aushelfen. Mir fallen spontan etliche internationale Politiker ein, für die man sich mehr schämen könnte.
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Es gibt viele Arten, sich beschämend zu verhalten. Mein Blick bezog sich speziell darauf, wie ein Staatschef zu ihrem eigenen Land steht. Ein Staatschef, der nicht stolz auf sein Land ist, und "mein Land first" denkt, ist fehl am Platz.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Nationaler Stolz hat mitunter eine ungute Nähe zu nationalistischen Dünkeln. Es ist leider notwendig, sich von letztem gelegentlich abzugrenzen.

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Abgrenzen ja, aber zu viele Deutschen kippen das Kind mit dem Bade aus, da sie sich offenbar schwer tun, diese Grenze zu erkennen (bei sich und auch bei anderen). Mich hat, als ich 1980 nach Deutschland kam, tatsächlich erschüttert, wie viele Studenten-Kollegen das Bedürfnis zu haben schienen, zu betonen, daß sie sich nicht als Deutsche sondern nur als Europäer fühlen (und z.B. Südtiroler Deutschen, die ich kennengelernt habe, hat sowas auch übel aufgestoßen). So eine Aufgabe der eigenen Identität, ohne etwas vergleichbares als Ersatz ist mir sehr fremd. Bei mir hat das Deutsche mit der Zeit das Ungarische überdeckt, aber ich muß zu einem Volk dazugehören, finde ich. Begriffe wie "Weltbürger", "Europäer" assoziiere ich mit ohne Heimat, ohne Wurzeln, ohne echte Gemeinschaft, zu der man gehört.