Zitat:
Zitat von Adept
Die Frage steht mMn immer noch im Raum:
Warum hat DK ihre Einstellung so drastisch geändert? Vorher sehr welt-/kulturoffen, jetzt Anti-Welcome-Einstellung. Und das von den regierenden Sozialdemokraten, die ja eher "links" einzuordnen wären? Und Angst um Wählerstimmen scheint sie auch nicht zu haben.
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Ja, die Frage steht im Raum, wie der berühmte Elefant, über den keiner spricht. Musterbeispiel dafür ist der
aktuelle Bericht der Integrationskommission, deren zweijährige Arbeit gut durch "der Berg kreiste und gebar eine Maus" beschrieben werden könnte.
Die Aufgabe war klar definiert:
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Die Bundesregierung erwartet von den Empfehlungen des unabhängigen Expertengremiums wertvolle Impulse für die konkrete Integrationspolitik in Bund und Ländern, in Regionen und Kommunen. Dabei soll das Expertengremium nicht nur die Perspektiven der Zugewanderten berücksichtigen, sondern auch die Aufnahmefähigkeit und -bereitschaft der Gesamtgesellschaft betrachten. Die Kommission wird zudem den Blick über die in den letzten Jahren im Fokus stehende Fluchtmigration hinaus wieder weiten und das gesamte Migrationsgeschehen in den Blick nehmen. Sie soll somit auch die Integrationsbedarfe und -herausforderungen von bereits länger in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund oder Zugewanderten aus EU-Nachbarländern und ihre Interaktionen mit der Mehrheitsgesellschaft berücksichtigen.
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Klang ja nach einer umfassenden Aufgabenstellung, um die verschiedenen Aspekte zu beleuchten, um die Ursachen der Probleme rund um Migration anzugehen.
Was nun in den Berichten zum Ergebnis bekannt wurde, finde ich erschütternd: das Wichtigste scheint die Empfehlung zu sein, den Begriff Migrationshintergrund abzuschaffen und den Begriff "Integrationsfähigkeit" abzulehnen (also praktisch Arbeitsverweigerung der Kommission, ist für mich etwa so, wie wenn ein Gärtner das Jäten ablehnt, weil er definiert, sowas wie Unkraut gäbe es nicht, das wäre diskriminierend gegenüber bestimmten Pflanzen). Als ob die Probleme durch Abschaffung der Begriffe wie durch Magie verschwinden würden. Ist schon bezeichnend, daß sogar Immigrantenverbände enttäuscht sind:
Es ist natürlich einfacher, sich um all die Unglücklichen dieser Welt jenseits unserer Grenzen Sorgen zu machen und sich mit schönen Worten für die einzusetzen, als sich für die konkreten, unschönen Probleme im eigenen Land möglicherweise mäßig ideale Lösungen zu finden und diese auch verantwortlich umzusetzen (weil es für alle ideale Lösungen nicht gibt) - aber das fliegt uns irgendwann bös um die Ohren, fürchte ich.