Zitat:
Zitat von Estebban
Also jeder steuerhinterzieher, jeder Mundraub gehört auf den Marktplatz und am besten öffentlich ausgepeitscht?
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Du kannst dir sicher sein, dass die Finanzämter in Sachen Steuerbetrug miteinander kommunizieren und auch die Namen von Ladendieben an den jeweiligen Laden weitergegeben werden und der ein Hausverbot ausspricht.
Bei vielen Gerichtsverhandlungen sind Zuschauer zugelassen, die verhandelten Fälle werden am Eingang ausgeschrieben und sofern nicht bereits da angegeben, hörst und erfährst du die Namen spätestens am Anfang der Verhandlung.
Ich würde die Veröffentlichung von Dopingtätern mal nicht im Hinblick auf Datenschutz allzu arg überbewerten.
So, wie selten viele Besucher bei Gerichtsverhandlungen auftauchen, interessiert sich der Grossteil der Menschheit für die Namen nicht. Wohingegen Veranstalter oder Kontrahenten mit berechtigtem Interesse Zugang hätten.
Ich mein, hinter der Vorgehensweise der Nada scheint ja Kalkül zu stecken, während sie sich hinter der Datenschutz- und Diskretionsargumentation regelrecht verschanzt.
Oder wie erklärt es sich sonst, dass in diesem Zusammenhang unberechtigt startende weil gesperrte Doper nicht so wirklich ernsthaft verfolgt und sanktioniert werden zu scheinen?
Die Frage erinnert mich generell an die Diskussion um den Schutz von Opfern und Tätern. Da sehe ich die Opferseite in jedem Fall als stärker zu beachten als einen Täter.
Denn letztlich hat dieser eigenverantwortlich und bewusst gehandelt, während sich ein Opfer seine Rolle nicht aussuchen kann.
Aber vielleicht sollte man in dieser Hinsicht einfach mal Parallelen ziehen. Sobald für Dopingvergehen Freiheitsstrafen ausgesprochen würden, wären die Namen uninteressant, weil im Knast gibts ja eh nix zum Starten.