23.11.2008, 13:00
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#72
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eine ode an mein weib:
am donnerstage in der früh,
mein ross würfelchen es scheute,
ich sag euch, ich gab mir müh,
doch arg es mich hingehaun hat, ihr leute.
erst dacht ich sei unversehrt,
kein zeichen einer verletzung konnt` ich seh`n,
doch eines besseren ich wurd belehrt,
zwei stunden später konnt ich nimmer geh`n 
mein tagwerk am mittag ich beenden musst,
ein ritter ich bin, doch es tat sehr weh,
und tief sass auch der frust,
blockieret war mein isg.
mit pillen vom alchmisten,
und einem verband der wärme spenden tut,
tat ich im bette mein dasein fristen,
hoffentlich wird`s schnell wieder gut!
am zweiten tage tat mein weib was ihre profession,
und meine beine und mein rücken sie umschlung,
alsbald man hörte ein knacken schon,
geschwind erfuhr ich linderung.
sogleich konnt´ ich wieder trainiern,
und nicht mehr im bette musst ich ruh`n,
ich will ja im wettstreite nicht verliern,
da darf man keine zeit vertun…
hat man ein gut gelehrtes weib zur seit,
und hat man ritterlich maniern,
dann hat man mit ihr selten streit,
und sie kann den kämpen gut kuriern 
ein weib ist nicht nur lustobjekt,
ich will sie hier belohnen,
ritterlichen dank sie weckt,
auch viele andre gute dinge in ihr wohnen!
und eines das weiss jede kapp,
zuviel des freyen machet ritters beine schlapp 

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