Für alle, die in der allgemeinen Fallzahlsenkung die weitaus höhere Priorität sehen, als in dem gezielten Schutz der Hochrisikogruppen, empfehle ich den
CoDAG-Bericht Nr. 4 von der LMU (Ludwigs-Maximilians-Universität) München vom 11.12.2020, insbesondere Punkt 2: (schade, daß diese Analyse es kaum in bundesweite Medien geschafft hat, auf die Schnelle finde ich darauf nur Hinweise im Münchener Merkur und den Nachdenkseiten):
Zitat:
Problematische Entwicklung der Fallzahlen bei den Hochbetagten - Die
bisherigen Corona-Maßnahmen verfehlen notwendigen Schutz der Ältesten
...
Es zeigt sich deutlich, dass die ergriffenen Maßnahmen (ab KW 45) zur
Infektionseindämmung für die hoch vulnerable Bevölkerungsgruppe nicht hinreichend
zielführend sind. In diesem Zusammenhang ist auch kritisch zu hinterfragen, ob die neusten
verschärften Einschränkungen, die primär auf die unter 85-Jährigen abzielen, zielführend sein
können, um die vulnerable und hochbetagte Bevölkerung zu schützen bzw. wie lange es
dauert, bis die Effekte einer generellen Senkung des Infektionsdrucks in dieser
Bevölkerungsgruppe sich auswirken. Bisher deutet sich keine Verlangsamung des
Infektionsgeschehens für diese Bevölkerungsgruppe an. Daher sind Maßnahmen wie der
besondere Schutz der von Altenheimen und Pflegeeinrichtungen besonders wichtig.
|
Das wurde übrigens bereits im
vorangegangenen CoDAG-Bericht Nr. 3 vor ein paar Wochen auch schon thematisiert, offenbar ohne Echo in der Politik.
Interessant, daß trotzdem die Altersstruktur-bereinigte Gesamtsterblichkeit für Deutschland weiterhin (noch) innerhalb der langjährigen Streuung liegt (Punkt 1); dies dürfte sich aber leider ohne einen deutlichen Strategiewechsel möglicherweise demnächst ändern (zumindest in der Altersgruppe Ü80).
Und noch zwei (m.M.n. zu wenig beachtete) Punkte aus den vorangegangenen Berichten 2 und 3:
Zitat:
Der Beginn des deutlichen Anstiegs fällt mit einem deutlichen Abfall der
Temperaturen in Deutschland zusammen.
|
Zitat:
|
Insgesamt zeigen die Analysen einen Beginn des exponentiellen Wachstums in den letzten Septemberwochen. Eine Stabilisierung gab es schon in der 3. Oktoberwoche, also vor Inkrafttreten des “Lockdown Light”, was mit dessen Ankündigung und den deutlichen Appellen zur Vermeidung von Kontakten zusammenhängen könnte. Ein deutlicher Rückgang der Zahlen im November ist in keiner der untersuchten räumlichen Ebenen zu erkennen.
|