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Zitat von MattF
Das liegt aber auch daran, weil deren Männer die Flexibilität nicht aufbringen können, weil sie ja rausgemobbt werden aus dem Job, wenn sie auf Familienmensch machen und nicht mehr 50h die Woche für die Firma schuften (wollen).
In meinen Augen sollten beide Partner 2/3 arbeiten, aber auch das wird einem Mann nicht zugestanden, der Frau vielleicht schon, deren Karriere ist aber vorbei.
Wir machen das so, arbeiten aber beide im öffentlichen Dienst. Hier war (sogar 4 Jahre) Elternzeit und Teilzeit für mich (und meine Frau/2 Jahre) kein Problem.
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Wir machen das beide seit 24 Jahren (24-Stunden-Woche), seit unser Sohn geboren wurde, beide Ingenieure in der Entwicklung in Industrieunternehmen - das gibt es also nicht nur im öffentlichen Dienst. Natürlich gibt es nicht nur Verständnis, aber großen Widerstand haben wir beide nicht erlebt. Wir sind allerdings beide sehr selbstsicher mit dem Wunsch nach diesem Modell aufgetreten, und haben auch klar vermittelt, wie und welche Arbeit wir mit dieser Option machen können, welche Flexibilität wir bieten können, etc.. Es war eigentlich eher ein Vorschlag, als eine Bitte. Das hat offenbar überzeugt, weil wir überzeugt waren, daß das die beste Option ist. Bei einem Jobwechsel ist dieser Wunsch auf jeden Fall ein viel größeres Hindernis, als beim Arbeitgeber, der einen schon kennt und braucht.
"Rausmobben" o.ä. habe ich in all den Jahren nie erlebt, höchstens Kommentare wie "da kannst Du ja keine Karriere machen", oder "wenn das Geld reicht", oder "das ist doch Sache der Frau" (letzteres kam in den ersten 2 Jahren). Mein Eindruck ist allerdings, daß immer noch die Mehrheit der Väter "Elternzeit" als eine temporäre Geschichte ansieht, und das meiste dann doch der Frau überlässt. Ich bin mir nicht sicher, ob es mehr am immer noch festen Rollenmodell, oder einfach am Finanziellen liegt, da die Männer meist mehr verdienen, und keine Abstriche in Kauf nehmen. Letzteres ist wohl wichtig (ich habe viele Kollegen, die lieber von 35 auf 40 Stunden aufstocken, weil das Geld als promovierter Ingenieur angeblich sonst nicht reicht. Ich weiß gar nicht, wie ich mit 60 % zurechtkommen kann...).