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Alt 18.11.2020, 11:10   #12341
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Die Süddeutsche berichte über den Prozess um die "Operation Aderlass":
[…] Hondo kann über all das mittlerweile freier reden, er ist raus aus der Szene, seinen Job als Schweizer Nationaltrainer hat er im Vorjahr verloren. Das System habe sich gewandelt, beteuerte er jetzt: "Ganz viele Entwicklungen und Erfolge sind ohne Doping möglich"; viele Teamärzte nähmen heute etwa eine passivere, professionellere Rolle ein.

Aber: Der Druck, die Leistungen immer weiter zu erhöhen, bleibe immens, nicht nur um Radsport. Und wenn er sehe, wie etwa das holländische Jumbo-Visma-Team in diesem Jahr die Rundfahrten dominiere, dann verstehe er jeden, den Zweifel befallen. Er glaube sogar, dass sich einige Athleten im Stillen gerade ihre Gedanken machen: Und zwar dahingehend, "dass das sicherlich nicht nur an der besseren Trainingsstrategie oder den Fortbildungen der Mechaniker und Physiotherapeuten liegen kann".
Zitat:
Zitat von Loretta2.0 Beitrag anzeigen
Diese Aussgen von Hondo passen nicht so recht zusammen finde ich.
Entweder sehen die Profis das es geht und sehen dadurch die Möglichkeit diese Erfolge sauber zu erzielen oder nicht...
Die Aussagen passen sehr gut zu meinem letzten Beitrag von vergangener Woche:

Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
...
Ich plädiere dafür, sich um Differenzierung zu bemühen, denn die Welt ist in den meisten Bereichen grau und nicht weiß oder schwarz.

...
Ich sehe im Profiradsport aktuell keinen Systemzwang zu dopen. Zumindest nicht für die talentiertesten und ehrgeizigsten eines Jahrganges. Und durchschnittlich talentierte Sportler, die es allenfalls mit unlauteren Maßnahmen an die Spitze ihrer Sportart schaffen, haben im Hochleistungssport ohnehin keine Daseinsberechtigung, das ist das Wesen des Leistungssportes.

Es wird immer Regelübertreter geben, aber es gibt eben auch in jeder Situation des Lebens Regelbefolger. Der Sport ist ein Spiegel unserer Gesellschaft und alle über einen Kamm zu scheren, wird dem Sport nicht gerecht.
Zu glauben, dass im Profiradsport alle dopen und diejenigen, die am besten sind, sind die die am meisten oder am besten dopen ist ein ziemlich einfach gestricktes Weltbild.

Zitat:
Zitat von Loretta2.0 Beitrag anzeigen
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Und die letzten Jahre wurden eigentlich immer von den geichen Teams dominiert. Nun ist noch Jumbo- Visma diese Saison das Maß der Dinge statt Quick- Step (Etappen) oder Ineos/Sky (GT).
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Jumbo Visma ist das Maß aller Dinge 2020 hat aber weder die Tour noch die WM gewonnen?
(die Mannschaftswertung der Tour gewann übrigens Movistar)

Wenn ich mir die Miene ansehe, die Wout van Aert im Ziel der Flandern-Rundfahrt oder Roglic nach der vorletzten Tour-Etappe gerissen hat, habe ich meine Zweifel, ob Jumbo-Visma 2020 das "Maß aller Dinge" war.

Im Fußball gab es mal den Spruch: "Geld schießt keine Tore". Der klingt gut, nur stimmt er längst nicht mehr. Die erfolgreichsten Fußballteams seit Jahren sind die mit dem meisten Geld, denn mit Geld (von Sponsoren) kann man sich die besten Spieler, besten Trainer und besten Manager kaufen.

Und Radsport funktioniert (auf finanziell niedrigerem Niveau) natürlich genauso: wenn man wesentlich mehr Geld für Trainer, Betreuer und Fahrergehälter zur Verfügung hat, dann kann man sich auch die Dienste der talentiertesten und ehrgeizigsten Junioren sichern.

Um Fahrer wie Filippo Ganna, Remco Evenepoel, Wout van Aert, Tom Pidcock haben sich teilweise über Jahre hinweg fast alle Protour-Teams bemüht, weil jeder der sich im Radsport auskennt, weiß welches Potenzial solche Fahrer auf der Straße haben: dass sie alle zu den von dir genannten Teams mit den größten finanziellen Ressourcen gehen, ist kein Zufall.