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Zitat von keko#
Ich bin meistens ein großer Freund der Mitte ... sehe aber mit Bedauern, dass diese Mitte in vielen Bereichen und Gesellschaften verloren geht.
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Die Mitte ist m.M.n. sehr wohl da, nur wird ihr immer weniger zugestanden, sich als solche zu äußern. In Zeiten von zunehmend überspitzten Lager- und Grabenkämpfen in allen relevanten gesellschaftlichen Themen (Migration, Klima, Umwelt, Corona...) will jeder die Mitte auf seine Seite ziehen, und wenn das nicht klappt, dann gleich dem Gegner zuordnen, etwa in diesem totalitär anmutendem Stil:
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Zitat von LidlRacer
Es gibt keine Mitte zwischen ...Tatsachen und Lügen/Desinformationen.
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Die zweite Hälfte lässt sich durch viele Varianten ersetzen, je nach Thema. Aber die erste Hälfte des Satzes ist das verheerende, da es keinem zugesteht, eine differenzierte Meinung zu äußern, oder gar einen dritten Weg zu suchen, ohne sich auf eine Seite zu schlagen. Merkels geliebte "Alternativlosigkeit" passt dazu (es sollen andere überlegen, ob es nur ein Symptom der Zeit oder wesentlicher Förderer dieser Entwicklung ist).
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Zitat von LidlRacer
Und es beeindruckt das Virus auch nicht so recht, wenn man mit mittelmäßigem Elan mittelmäßige Maßnahmen beschließt und diese dann mittelmäßig beachtet werden.
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Die Mitte heißt für Dich also zwangsweise mittelmäßig? Für mich ist die Mitte eine Freiheit von Dogmatismus, die Offenheit für Abwägung, Suche nach einem Optimum von mehreren Parametern durch Berücksichtigung verschiedener Ansichten und Interessen, statt einer vereinfachten Weltsicht, die jede Alternative von vorn herein ausschließt. Nichts außer dem Tod ist im Leben alternativlos.