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Zitat von Hafu
Beim Biontech-Impfstoff ist voraussichtlich das Problem, dass dieser extrem kühl gelagert werden muss, was die Logistik tendenziell schwieriger macht, aber im medizinischen Bereich sind Kühlschränke mit tiefen Temperaturen jetzt auch nichts wirklich besonderes mehr.
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DHL hat im September bereits eine Studie veröffentlicht, wie die weltweite COVID-19 Logistik von solchen Impfstoffen aussehen könnte und wo die "Pain-Points" sind.
Ich halte es auch für wichtig zu sehen, dass die Impfstofflogistik (und am Ende die Impfung) eine weltweite und keine nationale Aufgabe ist. Immerhin handelt es sich um eine Pandemie.
In der Pharamlogistik sind kühlpflichtige und insbesondere auch kühlkettenpflichtige Medikamententransporte Standard. Tiefgekühlte Logistik bis -70 °C ist bekannt aber nicht Standard und vor allem nicht in der nötigen Menge.
Es gibt Behälter die so niedrige Temperaturen sehr lange halten können, allerdings sind diese Behälter voluminöser als übliche Verpackungen, was die zu transportierenden Impfdosen pro Kolli mit konstantem Volumen reduziert bzw. die Kolli Anzahl nochmals erhöht.
Alles in allem ist das eine Aufgabe, die in ihrer Komplexität nicht unterschätzt werden darf. Man sollte auch nicht vergessen, dass sowohl die spezielle Pharmalogistik als auch die normale Paketlogistik bereits jetzt an ihrer Kapazitätsgrenze agiert. LKWs, Flugzeuge und Schiffe sind gut ausgelastet. Und bei nicht allen Logistikern ist die Qualifikation für den Transport solcher Fracht überhaupt vorhanden.
Es können freilich alle relevanten gesellschaftlichen Gruppen in dem Logistikthema zusammenarbeiten. Fluggesellschaften haben bereits angekündigt Passagierflugzeuge zur Verfügung zu stellen, die Behörden arbeiten an Logistikerzertifikaten um Zollübergänge zu vereinfachen, an der Personalqualifikation wird gearbeitet und an der Organisation von Priority-Prozessen an Seehäfen und Umschlagplätzen uvm.
Am Ende wird bekanntlich alles gut, evtl. dauert es nur etwas länger als man sich das wünscht.
