Zitat:
Zitat von Hafu
Menschen neigen dazu, persönliche Risiken hochgradig falsch einzuschätzen, sonst wäre in dieser Pandemie niemand vom sehr sicheren Verkehrsmittel Zug auf das nachweisbar viel unsichere Verkehrsmittel Auto gewechselt: das minimal geringere Covid-19-Infektrisiko im Auto im Vergleich zu öffentlichen Verkehrsmitteln, wird um mehrere Zehnerpotenzen konterkariert durch das weitaus größere Unfallrisiko beim Autofahren.
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Ich schätze mal, dass hier ganz stark reinspielt, welches Risiko man meint, selbst unter Kontrolle zu haben bzw. beeinflussen zu können.
In der S-Bahn kann ich nicht beeinflussen wer neben mir sitzt und ich weiß erst recht nicht, welche Seuchen der mit sich rum schleppst und wie groß das Ansteckungsrisiko tatsächlich ist. Sitz mal eine halbe Stunde in der S-Bahn/U-Bahn in einer deutschen Großstadt. Da hast du unter normalen Umständen schon das Gefühl, die Luft schneiden zu können und hast teilweise nach dem Aussteigen das akute Bedürfnis nach einer Desinfektionsschleuse. Mit Corona haben zwar die meisten Masken auf, besser wird das Gefühl auf aber nicht geworden sein.
Im Auto bin ich - gefühlt - Herr der Lage, zumindest coronatechnisch, und habe zudem 1,5-2t Blech um mich rum, die mich schützen.
Klar ist das eine subjektive Einschätzung. Aber für viele wird zählen, dass das Risiko im ÖPNV schwerer einzuschätzen ist und sie es deshalb lieber meiden.
M.