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Alt 10.11.2020, 10:04   #49
Matthias75
Szenekenner
 
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Registriert seit: 12.12.2010
Ort: Hofheim a.T.
Beiträge: 5.307
Zitat:
Zitat von Kälteidiot Beitrag anzeigen
Zum Thema: Was Aussenstehende möglicherweise tun könnten ..."
Gestern haben mich ein paar SpaziergängerInnen gesehen. Ich habe ihnen freundlich zugewunken und sie haben freundlich zurückgewunken.
Ich denke, ein in Ufernähe offensichtlich Kraul schwimmender Gummimaso, wird von Passanten nicht unbedingt als potentieller, in Not geratener Selbstmörder oder Jahreszeitverwechsler eingeordnet. Die denken vermutlich eher, was isn das fürn Schwachmat der jetzt baden geht.

Als PassantIn würde ich mir die Person im Wasser auch erst mal anschauen, was macht der da? Wie sieht das aus? Im Zweifel einfach mal ansprechen. Und wenn in der Dämmerung einer mit ner Leuchtboje seine Bahnen zieht, warum sollte ich da einen Rettungsdienst alamieren?
Klar, erstmal beobachten. Setzt aber voraus, dass du klar erkennbar bist (bei Dunkelheit?), dein Schwimmstil als Kraul erkennbar ist und dass du so nah am Ufer bist, dass du auf Rufen reagieren kannst. Mit Kopf unter Wasser und zwei Badekappen wirst du auch nicht mehr so viel hören.

Im Zweifel kann es dem Passanten nicht übel genommen werden, wenn er doch mal vorsichtshalber den Notruf wählt. Das sollte er sogar, wenn er die Situation nicht genau einschätzen kann. Er muss noch nicht mal sagen, dass hier jemand am ertrinken ist. Er sollte einfach die Situation so schildert, wie er sie beobachtet hat ("Da ist vermutlich jemand im Wasser, genaues kann ich nicht erkennen"). Die Rettungsleitstelle wird dann entscheiden, ob sie vorsichtshalber die DLRG/Wasserwacht/Feuerwehr rausschickt. Das ist prinzipiell auch gut so und richtig.

Mag zwar aus Sicht des Schwimmer übertrieben erscheinen, dass irgendwas plötzlich das gesamte Ufer blau-blinkend beleuchtet ist und vielleicht noch der Hubschrauber mit Wärmebildkamera über die See kreist. Aber vom Ufer aus ist nicht immer alles so klar erkennbar und im Zweifel muss die Situation erstmal abgeklärt werden.

Für die Retter ist es nur leichter, wenn sie den Schwimmer schnell finden und die Situation klären können. Die haben wenig Bock, im Dunkeln und bei Kälte einen ganzen See/Fluss abzusuchen, was auch noch entsprechend vorsichtig passieren muss, weil man einen Schwimmer vom Boot aus sehr schwer sehen und erst recht nicht hören kann (Motorenlärm). Man will den Schwimmer ja nicht überfahren.

Mit Licht ist erstmal klarer, dass derjenige das bewusst und kontrolliert tut. Wenn du vorsätzlich oder unabsichtlich von der nächsten Brücke fällst, hast du selten ein Licht dabei. Zudem ist einfacher zu erkennen, dass du kontrollierte Bewegungen ausführt bzw. dich mit kontrollierter Geschwindigkeit bewegst. Und - wie schon gesagt - im Zweifel bist du einfacher zu sehen und schneller zu finden, damit man die Situation klären kann. Geht dann vermutlich schnell und freundlich und ohne Stress.

Kleiner Nachtrag:

Für die Rettungskräfte, die das überwiegend ehrenamtlich - also freiwillig in ihrer Freizeit - machen bedeutet so ein Einsatz extremen Stress und mit Anfahrt, Nachbereitung und der Einsatzzeit, mehrere Stunden Freizeit, die dabei drauf gehen. Der Einsatz ist üblicherweise erst beendet, wenn der Einsatzleiter der Überzeugung ist, dass keine Überlebensaussichten mehr bestehen oder er sicher ist, dass keine Gefahr besteht, z.B. weil niemand im Wasser ist oder die Person schwimmen kann. Bis das klar ist, kann schon einige Zeit vergehen. Da sind ganz schnell mal 3-4h weg.

Wenn die Retter eine leuchtende Boje sehen und ansteuern können, kommen sie vermutlich schon von Land aus zu der Überzeugung, dass keine Lebensgefahr besteht (Stress runter) und können die Person dann gezielt anfahren und kurz ansprechen. Der Einsatz ist nach einer halben Stunde rum.

Ich sehe also keinen Grund, keineBoje mitzunehmen.

M.

Geändert von Matthias75 (10.11.2020 um 11:29 Uhr).
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