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Zitat von qbz
In Berlin findet zur Zeit ein Prozess gegen eine 34jährige Mutter statt, welche 2014 nach Syrien zum IS reiste wegen einer Heirat mit einem Tschetschenen wie sie sagt, der dann im Krieg starb, und anschliessend den nächsten IS-Soldaten heiratete. Sie stellt sich jetzt vor Gericht komplett als verführtes, naives Opfer dar, das ohne Kopftuch und Schleier im Gericht auftritt.
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Meiner Meinung nach sollten diese Prozesse gar nicht national geführt werden, sondern in Den Haag. Ich halte alle, die sich aktiv dem IS angeschlossen bzw. dies versucht haben für Kriegsverbrecher und man sollte sie genauso behandeln. Ob die Kriegsverbrecherin hier nun Mutter ist oder Kaninchen züchtet, sollte in der Bewertung keine Rolle spielen. Wir verurteilen Wachleute aus den KZs der NS Zeit derzeit ja auch noch für Beteiligung an Morden. Ob derjenige tatsächlich selber jemanden ermordet hat, ist sicher auch nicht mehr nachzuweisen.
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Zitat von qbz
Soweit ich gelesen habe, wollen die Kurden ihre IS-Gefangenen Lager sukzessive auflösen, in denen sich noch zahlreiche Bürger der EU befinden. D.h. Europa hat bisher die Augen verschlossen vor seinen bei den Kurden inhaftierten Bürgern und muss sich mit diesen Personen beschäftigen, reisen sie in ihr Heimatland zurück. Ich schreibe das deswegen, weil aus meiner Wahrnehmung für die IS-Anhänger und ihre Szene weltweite Unterstützernetzwerke existieren, auch einzelne Salafistenmoscheen, die man einfach von anderen Muslim-Verbänden in DE deutlich differenzieren bzw. unterscheiden muss.
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Das ist die klassische "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" - Haltung der meisten Staaten in der EU in Kampfeinsätzen. Und hierher rührt imho auch die berechtigte Kritik der USA an der Beteiligung insbesondere Deutschlands. Wie ein Kriegseinsatz funktioniert, hat der Marshallplan nach dem WK II aufgezeigt. Wie ein Kriegseinsatz nicht funktioniert, haben diverse andere Auseinandersetzungen unter Einmischung "westlicher" Mächte gezeigt (Vietnam, Korea, Afghanistan diverse male). Dem sollte man sich immer bewusst sein, bevor man seine Kampfverbände mobilisiert. Ich habe das Gefühl, dass man sich insbesondere in der Zeit nach den kämpferischen Auseinandersetzungen zu schnell und einfach aus der Verantwortung stiehlt und ein zumeist zerstörtes Land sich selbst überlässt. Und das ist natürlich der beste Nährboden für Extremismus aller Art. Also in der Folge sollte man sich meiner Meinung nach raus halten oder bis zum Ende durchhalten.
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Zitat von qbz
Behördenversagen
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Das ist ja immer schnell gesagt. Leider ist der europäische Behördenapparat nicht gut aufgestellt für Terrorgefahren, da eine Zusammenarbeit sehr sehr schwierig ist, da diese unglaublich strengen gesetzlichen Vorgaben unterliegt. Es ist ja schon schwierig für Landesbehörden an die Informationen anderer Landesbehörden zu kommen. Wie soll das ganze dann behördenübergreifend International funktionieren. Der Bereich innere Sicherheit wurde seit der RAF schlicht kaputtgespart und teilweise handlungsunfähig reglementiert, da man politisch glaubte, dass die Größte Gefahr für den Bürger darin besteht, dass der Staat Zugang zu seinen Daten hat. Ich erinnere kurz an die großen Demonstrationen bezüglich der reformierten Polizeigesetzte der Länder, die im Hinblick auf Terrorismus den Behörden umfassendere Einschränkungen des APR RIS und der Freiheit erlauben. Auch hier sind wir wieder im Bereich Waschen ohne Wasser.
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Zitat von qbz
Politisch hat der Westen meines Erachtens sich die Probleme in gewissem Umfang selbst eingebrockt, weil er zuerst sowohl die tschetschenischen Terroristen wie später auch zu Beginn der Syrienkriege die IS-Soldaten als "Freiheitskämpfer" direkt oder indirekt unterstützte und dann das einstellte bzw. selbst den IS wegbombte. Nun hat Putin den Terrorismus in Tschetschenien und Russland in 2 Kriegen "gelöst", dafür tauchen tschetschenische Nachfolger im Exil in Europa oder Amerika (Boston Attentäter) auf oder in Berg Karabach auf Seiten Aserbaidschans. Der Westen gewährt(e) den tschetschenischen Terroristen, die in Russland bekämpft und inhaftiert werden, Asyl.
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Drum prüfe, wer sich ewig bindet und wem man da Asyl gewährt.