Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Da sehe ich einen Fehlschluss. Das Fehlverhalten einzelner hat für mich praktisch keine direkten Konsequenzen,da ich mich weitgehend selbst mein Infektionsrisiko (das eh klein ist) senken kann). Ich trage nur die Konsequenzen der politischen Entscheidung, das Fehlverhalten einzelner durch Einschränkung aller zu ahnden. Dies ist für mich eine Art der Sippenhaft oder erzieherische Maßnahme, ohne direkte effektive ursächliche Wirkung auf das Infektionsgeschehen. Zweck dieser Art der Erziehung ist es, die Menschen dazu zu bringen, ihre Mitmenschen zurechtzuweisen, ihre Aufmerksamkeit auf die "Schuldigen" zu lenken, statt auf den, der die Strafe verhängt. Das haben ähnliche Maßnahmen schon zu Schulzeiten bezweckt: wir sollen auf die Klassenkameraden böse sein dafür, was uns der Lehrer als Strafe aufbrummt, weil dieser dann wegen der sozialen Ächtung sich der Gruppe anpassen wird. Diesem Prinzip habe ich mich schon immer verweigert, aber die Mehrheit schien damals wie heute empfänglich dafür zu sein.
|
Mir geht es weniger um das Infektionsrisiko. Und es geht mir schon gar nicht um die Erziehung anderer Menschen (außer meiner Kinder

) . Und ich denke auch nicht in der Kategorie "Kollektivstrafe".
Aber ich denke, dass alle mithelfen sollten, die Infektionszahlen niedrig zu halten. Davon haben alle was. Und weil ein paar Deppen das nicht tun, werde ich jetzt eingeschränkt. Das hat also sehr wohl praktische Konsequenzen für mich. Ich empfinde das nicht als Strafe und will auch niemanden dafür bestrafen, dass es jetzt Einschränkungen gibt. Ich finde es nur dumm, unverantwortlich, egoistisch usw... von denen, die ich nicht daran gehalten haben.
Und wenn jemand dafür bestraft wird, dass er Vorschriften missachtet, ist das doch etwas ganz anderes, als das, was Du hier als "Kollektivstrafe zur sozialen Gruppenanpassung" beschreibst. Es ist eine Individualstrafe für individuelles Fehlverhalten.