Zitat:
Zitat von noam
..., obwohl viele Gesundheitsämter auch bei noch <50 Fällen / 100.000 / 7 Tage nicht mehr in der Lage waren, die Infektionsketten zeitnah nachzuverfolgen, zu identifizieren und Kontakte zu schützen.
4.
Man schlicht nicht Willens war den Behördenmief umzustrukturieren. Wir sind schlicht nicht in der Lage die beschlossenen Verordnungen im Alltag zu überprüfen und wir wissen alle, dass man eben viele nur zum Einhalten von Regeln bewegen kann, wenn diese Effektiv überwacht werden und Nichtbefolgen zu empfindlichen Strafen führen.
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Da gebe ich dir sehr recht.
Es ist erst zweieinhalb Wochen her, dass die Berliner Gesundheitsämter angebotene Amtshilfe der Bundeswehr zur Kontaktnachverfolgung abgelehnt haben, obwohl die Situation schon damals erkennbar am Limit war.
In Berlin (habe leider keine Angaben aus anderen Städte) gab es im Juli, August und September keinen einzigen bußgeldpflichtigen Verstoß gegen Hygieneauflagen für Clubs und Gastronomie. Dass es keine schwarzen Schafe bei den Clubbetreibern oder in den Bars gibt, ist einfach komplett undenkbar.
Zitat:
Zitat von noam
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Die Krankenhäuser sich nun schon (wieder) über fehlende Pflegekräfte im intensivmedizinischen Bereich beklagen. Insbesondere das Klagen über den Ausfall von Leuten die in Quarantäne oder vorsorgliche Quaratäne müssen. Das hätte man mit einem einfachen Blick nach Bergamo Anfang des Jahres wissen und entsprechend vorbereiten müssen.
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Bei den Klagen über fehlende Pflegekräfte spielen natürlich auch politische Gründe und der Kampf um möglichst viele Mittel aus dem Pandemiefond der Bundesregierung eine Rolle. Man muss solche Meldungen im Kontext sehen, gerade wenn sie von Krankenhausverbänden und Krankenhausbetreibern kommen.
Einen echten Pflegekräftemangel gibt es in der Altenpflege (unabhängig von Covid-19), nicht aber in der Krankenhauspflege. Und nicht für jede Tätigkeit auf der intensivstationen benötigt man ausgebildete Intensivpfleger, so dass man mit intelligenten Schichtplänen vieles abfangen kann.
Vorsorgliche Quarantäne ist auf wichtigen Abteilungen im Krankenhaus unnötig (man macht das allenfalls, wenn es die Personalsituation erlaubt), da man dort die Möglichkeit hat, täglich zu testen und Testergebnisse zeitnah erhält (im Gegensatz zu Testungen im ambulanten Bereich). Wer einen negativen PCR-Test hat, ist definitiv nicht infektiös und wird es auch am nächsten Tag nicht sein, da der Test sehr empfindlich ist.
Ich sehe eigentlich das Gesundheitswesen in Deutschland sehr gut gerüstet für die nächsten Wochen, was aber auch ein Problem ist: nichts würde die Leute im privaten Bereich besser motivieren, sich an die AHA-Regeln zu halten und private Kontakte zu reduzieren, wie wenn es Bilder überforderter Intensivstationen gäbe, wo Patienten abgewiesen werden oder auf Gängen liegen müssten.