Zitat:
Zitat von tridinski
bei einem theoretisch komplett gestreckten Arm passiert doch in Sachen Vortrieb erstmal gar nichts, weil ich zunächst nur nach unten drücken kann und keinerlei horizontale Komponente habe, sin(180)=0
erst wenn ich über 45 Grad nach unten komme wird der Vortriebsanteil größer als der vertikale.
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Ich nehme jetzt mal den Anwendungsfall der Sprinter, weil bei denen der Zug mit offenem Arm und minimaler Anstellphase am ehesten zu beobachten ist: 0° gibt es bei denen praktisch nicht. Es gibt kein Eintauchen, sondern der Arm wird in der Rückholphase gestreckt auf Maximalgeschwindigkeit gebracht und aufs Wasser geschlagen, so dass er gleich irgendwo in Richtung 20° bis 30° gedrückt wird. Dann beugen die Jungs den Arm etwas zum Anstellen und drücken wie die Ochsen. Dass ein nicht unerheblicher Teil der Kraft in der Vertikalen verpulvert, nimmt man in Kauf und gleicht das durch eine hohe Zugfrequenz aus. Das potenzielle Absinken der Füße wird durch einen massiven Kick kompensiert.
Hier das französische Speedo-Lehrvideo mit Florent Manoudou:
Get Speedo Fit - Florent Manaudou - Crawl, Mouvement des bras
(Da schwimmt er natürlich im Schneckentempo, aber ihr könnt Euch vermutlich vorstellen, wie das bei höherem Tempo aussieht, wenn der Arm aufs Wasser knallt.)
Zitat:
Zitat von tridinski
Deshalb plädiere ich ja dafür so früh wie möglich und so radikal wie möglich Hand und Unterarm anzustellen dass man ohne Winkel 100% nach hinten drücken kann.
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Das gibt bei vielen die Beweglichkeit einfach nicht her. Wenn Du so schwimmen kannst, ist das natürlich super für Dich und Deine Resultate sprechen für sich. Ich schätze mal, dass sich 90 % der Triathlon-Agegrouper nach 4 Wochen* die Schulter ruiniert hätten, beim Versuch, so anzustellen.
Und auch die Tatsache, dass es sehr schnelle Schwimmer gibt, die Sprinter jetzt mal außen vor, die deutlich tiefer anstellen (
Michael Phelps - Freestyle 1/6 (Underwater Camera), spricht dafür, dass die Nähe des Ellbogens zur Wasseroberfläche nicht die entscheidende Rolle spielt.
Zitat:
Zitat von tridinski
EDIT3: Mein Verständnis hatte ich unseren Triathleten auch mal in einem 10 Wochen-Block zu vermitteln versucht, viele fanden es sehr gut, der anderen Hälfte war es aber etwas too much, die wollten einfach nur schwimmen egal wie
https://triathlon.fun-ball-dortelwei..._okt_dez_2016/
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Interessant! Da hast Du Dir viel Mühe gemacht.
Aber da hättest Du mal besser vorher im Forum rumgefragt, welche Resonanz beim triathletischen Zielpublikum zu erwarten ist. Ich finde es erstaunlich, dass nur die Hälfte keinen Bock hatte, da in die Tiefe zu gehen.
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*Okay, 3 Monate, so oft wie der durchschnittliche Agegrouper im Wasser ist.
