Zitat:
Zitat von Cogi Tatum
Reinhardt sagte im Verlauf des Interview sinngemäß u. a. dass er Masken für sinnvoll hält und er diese Diskussion überhaupt nicht führen möchte (Du hast es doch auch gesehen). Aber der Lanz führte das Interview wieder einmal wie ein Terrier, hat Reinhardt aufs Glatteis geführt, dort ist er ausgerutscht und ausgerechnet Lauterbach führt jetzt das Hyänenrudel an den, auf dem Eis strampelnden Reinhardt heran?
Nee, oder?
|
Ich muss sagen, dass ich den Lanz-Auftritt von Reinhardt gar nicht gesehen habe, aber die Texte mit Zitaten seiner Aussagen in drei darüber schreibenden Medien gelesen habe.
Das oben verlinkte Welt-Interview vom 9.10. habe ich aufmerksam verfolgt und in vielen Aussagen ist der Mann ja vernünftig, wie ich auch geschrieben habe (siehe Abschnitt zur Flächendesinfektion).
Die Aussage nach der konkreten Frage des Moderators zum Maskengebot auf belebten Plätzen war auf jeden Fall daneben (auch wenn er in seiner Antwort im Prinzip nichts verkehrtes sagte, aber sich auch- trotz sehr konkreter Frage nicht zu einer Aussage hinreißen konnte, wie er (Reinhardt) denn nun Maskennutzung in Situationen einschätze, in denen der Mindestabstand nicht gewahrt werden kann).
Sein Hinweis zur fehlenden wissenschaftlichen Evidenz von Alltagsmasken ist meiner Ansicht nach so nicht haltbar und genau solche Aussagen sind dazu geeignet grundsätzliche Zweifel an der Maskennutzung in der Bevölkerung zu streuen.
Die Aerosol-Bemerkung/ Unterschlagung von Tröpfcheninfektionen am schluss des Welt-interviews muss man vielleicht nicht so hoch hängen, aber sie ist für mich ein deutliches Indiz, dass der Mann im Thema Covid-19-Pandemie eigentlich gar nicht wirklich (bzw. für einen Akademiker allenfalls äußerst oberflächlich) drin ist und besser sich nicht aufs Glatteis einer bundesweiten Talkshow begeben sollte.
Genau wegen solcher erkennbar kontroversen Aussagen ist Herr Reinhardt ja vermutlich auch überhaupt erst zu Lanz eingeladen worden, denn dessen Redaktionsteam hat sicher kein Interesse an irgendwelchen drögen Ärztefunktionären aber durchaus an Leuten, die Aussagen produzieren, die am nächsten Tag in Zeitungen und social media breit diskutiert werden. Man wird nicht gezwungen, solche Einladungen anzunehmen und Reinhardt dürfte sich keinen Gefallen damit getan haben, auch wenn sein Bekanntheitsgrad jetzt durch die Decke gegangen ist.
Drosten habe ich seit ungefähr April in keiner Talkshow mehr gesehen.