Zitat:
Zitat von Matthias75
...Zudem muss man aus deutscher Sicht noch erwähnen, dass uns auf den kurzen Strecken die Identifikationsfiguren fehlen. Wir haben eben keine Brownlees, Luis, Gomez & Co. Warum sollte sich also hierzulande jemand die Rennen anschauen? Also eher Langdistanz? Vielleicht, zumindest hätten wir in D genug Identifikationsfiguren...
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Identifikationsfiguren sind sicherlich das A und O, um den medialen Erfolg einer Sportart herzustellen. Beispiele gibt es genug. Tennis funktionierte mit Becker und Graf. Nun auch ganz ok mit Kerber und Zverev. Dazwischen gab es aber auch gähnende Leere.
Schmitt und Hannawald beim Skispringen. Biathlon seit jeher mit erfolgreichen Sportlern besetzt. Nordische Kombination durch Frenzel und Rydzek stark profitierend. Davor auch nicht relevant. Langlauf hat mit Teichmann und Angerer funktioniert. Heute nicht mehr besetzt. Manchmal braucht es nicht mal deutsche Sportler. Siehe Darts. Da war Phil Taylor der Treiber, der auf Grund seiner unglaublichen Erfolge Massen begeisterte.
Und im Triathlon? Du sagst es richtig. Da fehlen die Identifikationsfiguren auf der Kurzdistanz. Erfolgreiche Sportler haben wir zumindest auf der Langdistanz. Dennoch funktioniert es nicht.
Ich glaube, auch auf der Langdistanz haben wir keine Identifikationsfiguren. Wir haben bestenfalls sportliche Heroen. Um sich mit jemandem zu identifizieren, braucht es Geschichten, Emotionen. Man möchte eine Verbindung zum Sportler herstellen. Einen Frodeno kannst du aber im besten Fall fünfmal im Jahr sehen. Dazwischen fehlen die Touch Points. Tennisspieler siehst du im besten Fall zwei Wochen am Stück. Jeden Tag. Wintersportler jede Woche in mehreren Rennen. Formel 1 zumindest alle zwei Wochen.
Diese Frequenz bietet derzeit kein Triathlonformat. Ich bin mir sicher, wenn es die Super League über Monate hinweg jedes Wochenende mit erfolgreichen deutschen Sportlern gäbe, dann wäre ein mediales Niveau analog zu Nordischer Kombination oder Biathlon zu erreichen.