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Thema: Corona Virus
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 06.10.2020, 13:56   #11192
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.597
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Ich finde den Ansatz nachvollziehbar. Die praktischen Schlussfolgerungen halte ich aber für zynisch. Zusammengefasst läuft das doch darauf hinaus, dass die Nicht-Risikogruppen tun sollen was sie wollen ("allow those who are at minimal risk of death to live their lives normally"), während die Risikogruppen einfach selbst auf sich aufpassen sollen (z.B."they should meet family members outside rather than inside").
Warum ist dies grundsätzlich zynisch? Das war doch schon immer die Praxis, auch in der winterlichen Influenza-Zeit. Ältere und Anfällige haben ihre Risiken minimiert. Die aktuelle Übersteigerung von sinnvoller Rücksichtnahme zur "Verantwortung für andere" hebelt auf Dauer die Eigenverantwortung aus, die jeder für sich erst mal hat.
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Während also junge Erwachsene stockbesoffen und ohne jede Schutzmaßnahmen die Nächte durchfeiern, sollen die Alten gefälligst zu Hause bleiben, sich die Lebensmittel vor die Tür liefern lassen und ihre Familie nur noch im Freien treffen.
Das steht so nirgendwo geschrieben (wenn auch nicht explizit dementiert). Die ganz große Mehrheit der Menschen feiern nicht stockbesoffen die Nächte durch; und ich glaube auch nicht, daß es den Autoren um die Party-Szene geht. Es wird auch sehr wohl auf eine grundsätzliche Hygiene zur Vermeidung von großen Übertragungsrisiken verwiesen:
Zitat:
Simple hygiene measures, such as hand washing and staying home when sick should be practiced by everyone
Es geht wohl einfach darum, daß eine Verhältnismäßigkeit wieder hergestellt wird, und man sich auf Maßnahmen mit der größten Wirkung und den kleinsten Nebewirkungen beschränkt, statt flächendeckender Einschränkungen für die gesamte Gesellschaft (mit zum großen Teil nur minimalen Beiträgen zur Risikosenkung für die überschaubare Gruppe von wirklich gefährdeten.)
Eine Einschränkung von Massenveranstaltungen mit Gröhlen, Tanzen, Toben auf engstem Raum ist übrigens sicher möglich, ohne den Alltag von 95 % der Menschen zu tangieren.
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Toller Plan: die gesamte Last der Corona-Prävention wird auf den schwächeren Teil der Gesellschaft abgeladen, damit der andere, starke Teil nicht durch Masken traumatisiert wird und weiterfeiern kann.
Du weißt genau, daß es viel mehr als die Masken ist. Neben den wirtschaftlichen Schäden gibt es die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, möglciherweise nachhaltig verstärk durch die Einschränkungen des Schulbesuchs, oder die massiv verschlechterte Versorgung von anderen schweren Krankheiten (s. mein Link weiter oben zum NYTimes-Artikel) - ist das wirklich alles gerechtfertigt, um einen niedrigen Prozentsatz aller Todesfälle zu verhindern?
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
...Aber um welchen Preis? Ein bisschen könnte die Gesellschaft in Corona-Zeiten schon zusammenhalten.
Der Preis steht (teilweise) im Absatz oben - das sind deutlich gravierende Kosten, als der "Zusammenhalt", den es m.M.n. in dieser idealiserten Form gar nicht gibt.
Mein Eindruck ist, daß gerade diese Zeiten die Polarisierung und Spaltung vorantreiben: medial wird ständig der nächste Sündenbock präsentiert, der für den Anstieg der Zahlen verantwortlich sein soll; andere heben sich extra hervor, weil sie glauben, sie haben x Leben gerettet durch ihre Verordnungen. Ich sehe keinen wachsenden Zusammenhalt, sondern eine zunehmende schwarz-weiß-färbung: hier die "Guten", die brav die anderen schützen, und dort die "Bösen", die das Leben aller riskieren. Gesellschaftlicher Zusammenhalt wäre nicht das Zusammenhalten von ausschließlich Gleichgesinnten, sondern der Zusammenahlt von Menschen mit verschiedenen Einschätzungen, Haltungen und Umgangsformen in gegenseitiger Akzeptanz.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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